Hinter der Schwerpunktaktion, die Vertreter der Wiener Exekutive zu vielen Diskussionsabenden in zahlreichen Migrantenvereinen führte, steckt integratives Kalkül. "Die sprachliche Vielfalt unter den Polizisten ist enorm wichtig, das hat man ja bei der EURO 2008 gesehen", betonte Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums. Man wolle diese multiethnische Trumpfkarte aber nicht nur bei internationalen Großveranstaltungen ausspielen, sondern auch im Alltag.
Mehr als 100 Bewerber beim Test
Mehr als 100 Bewerber absolvieren laut Gollia gerade einen Eignungstest. Wer ihn schafft, hat alle Chancen, in den Polizeidienst aufgenommen zu werden. Ob der dafür vorgesehene Ausbildungslehrgang im Herbst startet, sei noch offen. Auf jeden Fall handle es sich um einen "ganz normalen" Lehrgang, die Kandidaten mit Migrationshintergrund unterliegen dabei keinerlei Sonderkriterien. "Das wäre ein verheerendes Signal", so Gollia.
Sprachliche Vielfalt gefragt
Aber nicht nur in Wien sei sprachliche Vielfalt das Ziel. So wurden etwa in Kärnten Sprachkurse in Slowenisch angeboten. "Die sind von den Beamten extrem gut angenommen worden", erinnert sich der BMI-Sprecher. Im Burgenland sei so etwas offenbar nicht nötig gewesen, weil dort ohnehin sehr viele Polizisten zweisprachig (also deutsch und kroatisch) "ausgestattet" sind.
Österreichische Staatsbürgerschaft
Für die Bundeshauptstadt gilt jedenfalls: Wer Polizist werden möchte, der muss österreichischer Staatsbürger sein, gut deutsch können und einen Fitnesstest absolvieren. Egal, ob man jetzt aus Meidling kommt und Müller heißt, oder aus Belgrad stammt und den Namen Blagojevic trägt.
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