Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf zukünftige Reisen von Menschen zum Mars haben, berichten die Forscher. "Das heißt: Es ist nicht unmöglich, aber es verkompliziert die Angelegenheit", sagte der deutsche Physiker Robert Wimmer-Schweingruber. Er ist Mitautor der Studie. Die US-Raumfahrtbehörde NASA habe für Astronauten ein Sievert als Maximum festgelegt - allerdings bezogen auf die gesamte berufliche Laufbahn.
Wimmer-Schweingruber spricht von einer Risikoabwägung. Ein Sievert entspreche etwa einem fünf Prozent höherem Risiko, an Krebs zu sterben. Zu schaffen machen den Raumfahrern die galaktische Strahlung und Sonnenstürme. Pro Strecke gehen die Forscher von 180 Tagen Reise aus.
"Curiosity"-Messgerät sammelte Daten
Gesammelt hat die Daten ein Messgerät auf dem Roboter "Curiosity". Die Abschirmung des Raumschiffs, mit dem "Curiosity" im Dezember 2011 zum Mars geflogen wurde, ist demnach vergleichbar mit jener bei einem möglichen bemannten Marsflug. Die Gefahr für einen Menschen sei daher bestmöglich abgeschätzt, so die Forscher.
Bisherige Studien hätten die Abschirmung nicht berücksichtigt, heißt es in dem Beitrag. "Wir liefern nun die bestmögliche Abschätzung der Strahlendosis", sagte Wimmer-Schweingruber. Unsicherheiten gebe es natürlich dennoch - zum Beispiel sei die Aktivität der Sonne nicht vorhersehbar. Die Studie zeigt aber, woran noch gearbeitet werden muss, bevor es zum Mars gehen kann. Vor allem stärkere Antriebe sind den Angaben zufolge notwendig - umso kürzer die Reise, desto niedriger das Risiko für die Gesundheit.
Gefahr für Raucher höher, Lungenkrebs zu bekommen
Ein besserer Schutz vor Strahlung sei hingegen kaum möglich, so Wimmer-Schweingruber. "Die galaktische Strahlung ist so energiereich, dass man sich nicht wirklich dagegen abschirmen kann", sagte der Forscher. Das höhere Risiko einer Krebserkrankung sei daher für einen Astronauten auf dem Weg zum Mars gegeben. Laut Wimmer-Schweingruber ist die Gefahr eines Rauchers, Lungenkrebs zu bekommen, jedoch höher.
"Es ist schon ein bisschen Science-Fiction, wenn ich bedenke, dass wir damit vielleicht einen Marsflug vorbereiten", sagte Wimmer-Schweingruber mit Blick auf die Studie. "Vielleicht erleben wir es noch", ergänzte er. Bei der NASA gebe es entsprechende Bestrebungen. Das Jahr 2030 sei für eine solche Mission nicht unrealistisch.
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