See als Hotspot

NASA-Weltkarte zeigt, wo es am häufigsten blitzt

Wissenschaft
18.04.2015 07:59
Wissenschaftler des Marshall Space Flight Zentrums der US-Raumfahrtbehörde NASA haben mithilfe zweier Satelliten die weltweite Verteilung von Blitzen untersucht und die Ergebnisse nun in Form einer "Weltkarte der Blitze" vorgestellt. Die meisten Blitze werden demnach über Zentralafrika sowie im Himalaja-Massiv gezählt, Österreich liegt, was die Blitzhäufigkeit betrifft, im unteren Mittelfeld.

Für die Erstellung der Karte haben die NASA-Forscher Daten verwendet, die die Sensoren zweier Satelliten zwischen 1998 und 2013 gesammelt und zur Erde gefunkt hatten: der in 740 Kilometer Höhe fliegende Satellit "OrbView-1", mit dem man Unwetter und Wettersysteme beobachtete, sowie der Satellit "TRMM" (Tropical Rainfall Measuring Mission), der aus dem All Niederschläge und Blitze über den tropischen Regionen ortete.

Kaum Blitze über Ozeanen und Polen
Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass in Gegenden nahe des Äquators die meisten Blitze gezählt werden, während sich die gewaltigen elektrischen Entladungen über den Weltmeeren, am Süd- und am Nordpol kaum beobachten lassen. In Zentralafrika hingegen registrierten die Sensoren über 50 Blitze pro Quadratkilometer und Jahr - Hotspot ist der äußerste Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo sogar 150 Blitze registriert wurden.

Binnensee in Venezuela als Hotspot
Nirgendwo auf der Welt blitzt es allerdings öfter als über dem Maracaibo-See, einem Binnenmeer im Nordwesten von Venezuela. In der Gegend, in der es an 300 Nächten jährlich gewittert, zählten die Forscher gar bis zu 250 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer und Jahr. Hintergrund ist ein einzigartiges Wetterphänomen nahe der Mündung des Catatumbo-Flusses am Südrand des Sees. Die sogenannten Catatumbo-Gewitter führen dort immer zwischen April und November zu einem regelrechten Himmelsfeuerwerk.

Klimawandel lässt es häufiger blitzen
Gegenwärtig werden jährlich rund 25 Millionen Blitze weltweit gezählt. Im Vorjahr haben US-Wissenschaftler mittels globaler Klimamodelle errechnet, dass es der Klimawandel in Zukunft häufiger blitzen lassen wird - zumindest in den USA. Mit jedem Grad Erwärmung mehr werde die Zahl der Blitze in den Staaten im Schnitt um zwölf Prozent steigen, berichtete ein Team um David Romps von der University of California in Berkeley im November im Fachjournal "Science". Insgesamt werden Blitze über den USA im 21. Jahrhundert um etwa 50 Prozent häufiger, so die Forscher.

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