Kometen sind Ansammlungen aus Eis und Staub, die in unserem Sonnensystem häufig vorkommen. Diese "schmutzigen Schneebälle" haben Durchmesser von nur etwa fünf bis 20 Kilometern und ziehen - normalerweise weit entfernt von der Sonne - ihre Runden. Werden sie aber aus der Bahn geworfen und kommen dadurch ihrem Zentralgestirn nahe, tauen sie an und bilden einen riesigen Schweif.
Häufiger als bisher gedacht
Das Material dieser lang gestreckten Gas- und Staubwolke schluckt das Licht des Sterns bei bestimmten Wellenlängen, was charakteristische dunkle Linien im Spektrum des Sternenlichts hinterlässt. Auf diese Weise fand das Team um Welsh mithilfe des 2,1-Meter-Teleskops am McDonald-Observatorium in Texas (Bild 2) in drei Beobachtungskampagnen Exokometen bei insgesamt sechs Sternen.
"Diese Exokometen sind häufiger und leichter nachzuweisen als bisher gedacht", erläuterte Welsh in einer Mitteilung seiner Hochschule. Auf Grundlage der neuen Beobachtungen schätzt er, dass diese sogenannten Exokometen in der Milchstraße vermutlich bei ebenso vielen Sternen vorkommen wie Planeten.
Exokometen um junge Sterne entdeckt
Die Astronomen hatten junge Sterne der Spektralklasse A untersucht, die erst etwa fünf Millionen Jahre alt sind. Planeten haben die Forscher bei diesen Sternen zwar nicht gesichtet, die jungen Sonnen sind jedoch von großen Gas- und Staubscheiben umgeben, aus denen sich normalerweise Planeten formen. Zudem müssen - noch unentdeckte - Planeten die Kometen aus ihrer ursprünglichen Bahn geworfen haben, sodass sie sich ihrem jeweiligen Heimatstern weit genug annähern konnten, um aufzutauen.
Welsh geht davon aus, dass sich mit optimierten Instrumenten auch Kometen bei älteren Sternen der Spektralklassen G und F nachweisen lassen, bei denen die meisten der bisher mehr als 850 bestätigten Exoplaneten entdeckt worden sind.
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