Allein das NASA-Weltraumteleskop "Kepler", das 2009 zur Suche nach erdähnlichen Planeten gestartet worden war, hat bisher mehr als 2.300 Kandidaten für Exoplaneten bei anderen Sternen gefunden, davon 48 Kandidaten in sogenannten bewohnbaren Zonen. Als solche gelten jene Bereiche um einen Stern, in dem Wasser - die Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen - flüssig ist.
"Vorsichtige Schätzungen zeigen, dass es in unserer Milchstraße mindestens 200 Milliarden Sterne gibt, die von insgesamt rund 50 Milliarden – wenn nicht sogar mehr – Planeten umkreist werden", weiß Astronom Mikko Tuomi von der University of Hertfordshire, und rechnet vor: "Nehmen wir also an, dass nur einer von 10.000 der Erde ähnlich ist, dann gibt es rechnerisch fünf Millionen solcher Planeten."
"Fund nur noch eine Frage der Zeit"
Aktuelle Forschungsergebnisse legen sogar nahe, dass zumindest die Hälfte aller Sonnen unserer Galaxie einen Planeten als Begleiter hat. "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir eine zweite Erde finden werden", ist daher auch der deutsche Astrophysiker Klaus Huber von der Hamburger Sternwarte überzeugt. Er gehört zu einer Forscherschar, die mit Riesenteleskopen wie dem Calar-Alto-Observatorium im Süden Spaniens nach Exoplaneten sucht.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den ersten Erden-Zwilling nächstes Jahr entdeckt werden", zeigt sich auch Abel Mendez, der das Planetary Habitability Laboratory an der University of Puerto Rico in Arecibo betreibt, zuversichtlich.
Besuch von solchen Erden zurzeit noch unmöglich
Freilich: Selbst wenn Astronomen einen festen Planeten finden, der in etwa die Größe unsere Erde besitzt und auf dem ähnliche Bedingungen herrschen, so wird trotzdem bis auf Weiteres offen bleiben, ob in der Ferne tatsächlich etwas lebt - und wenn ja, was. Denn noch ist der Mensch nicht in der Lage, Raumfähren zu extrasolaren Planeten schicken.
Selbst die NASA-Sonde "Voyager 1" ist nach 35 Jahren Flugzeit gerade einmal erst bis zum Rand unseres Sonnensystems vorgedrungen. Um den nächstgelegenen Stern Alpha Centauri, der rund 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, zu erreichen, müsste die Sonde noch etwa 1.000 Jahre weiterfliegen.
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