Besuch aus dem All

Chancen für Blick auf Komet C/2011 L4 steigen

Wissenschaft
15.03.2013 10:00
Im Norden Europas kann man den Kometen C/2011 L4 (PanSTARRS) seit ein paar Tagen in der Abenddämmerung erkennen, und auch in einigen Teilen Deutschlands ist der Schweifstern bereits sichtbar. So das Wetter mitspielt und die Wolkendecke aufreißt, steigt in den kommenden Tagen auch in Österreich die Chancen darauf, einen Blick auf den Kometen zu erhaschen.

"Bei extrem klarem Himmel konnte man den Kometen im hohen Norden schon freisichtig sehen", erklärte Anneliese Haika von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Momentan seien die nördlichen Breiten aber noch bevorzugt und angesichts des Wetters in Österreich hält Haika den Ball noch flach. 

Unter welchen Bedingungen und wie gut der Komet dann zu sehen sein wird, sei ebenfalls noch schwer zu sagen. "Ich glaube, freisichtig wird er nicht unglaublich beeindruckend werden", so die Expertin, die aber davon ausgeht, dass der Schweifstern mit einem Feldstecher gut zu sehen sein wird.

Im Nordwesten nahe dem Horizont zu sehen
C/2011 L4 wird in der Abenddämmerung im Nordwesten nahe dem Horizont zu sehen sein. Die besten Beobachtungsbedingungen ergeben sich Expertenschätzungen zufolge voraussichtlich zwischen dem 16. und 23. März. Laut WAA wird sich der Komet ab Ende März auch in der Morgendämmerung im Nordosten zeigen, ab April sollte er die ganze Nacht über zu sehen sein. Bis Ende Mai wird er dann auch immer höher steigen, dabei im Laufe der Wochen aber zunehmend an Helligkeit verlieren.

Um Pan-STARRS zu sehen, sollte man sich am besten einen hohen, dunklen Beobachtungspunkt suchen, denn von einer hell erleuchteten Stadt aus könnte es schwierig werden.

Mittels Teleskop auf Hawaii entdeckt
Pan-STARRS war am 6. Juni 2011 vom Panoramic Survey Telescope and Rapid Response System (kurz Pan-STARRS; Bild 2), das auf dem Gipfel des Haleakala-Vulkans auf der Hawaii-Insel Maui steht, entdeckt worden. Dort wird mit vier 1,8-Meter-Teleskopen, die mit 1.4-Gigapixel-Digitalkameras bestückt sind, in mondlosen Nächten unablässig und vollautomatisch der gesamte Himmel nach kleinen Objekten abgesucht.

C/2011 L4 gilt als nicht-periodischer Komet, der so schnell nicht wiederkehren wird. Er stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Oortschen Wolke, einer Ansammlung von Gesteins-, Staub- und Eiskörpern unterschiedlicher Größe weit hinter dem Pluto im äußersten Bereich des Sonnensystems. Pan-STARRS benötigte möglicherweise Millionen Jahre in das innere Sonnensystem und fliegt vermutlich das erste Mal an unserer Erde vorbei.

Weiterer Komet kommt Ende des Jahres
Pan-STARRS wird heuer nicht der einzige Komet sein, der von der Erde aus sichtbar ist. Einen "Weihnachtsstern" könnte dem zu Ende gehenden Jahr nämlich der Komet C/2012 S1 (ISON) bescheren. Er taucht Ende November am Morgenhimmel und Anfang Dezember auch am Abendhimmel auf und hat das Potenzial, mit freiem Auge gesehen werden zu können.

Das Bild zeigt eine Aufnahme von Pan-STARRS, die am 2. März im neuseeländischen Queenstown entstanden ist.

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