Geheihmnis gelüftet

Österreichs Gold liegt zu 80 Prozent in Großbritannien

Wirtschaft
21.11.2012 16:55
Die teils heftig umstrittene Geheimniskrämerei über die Lagerungsorte des österreichischen Goldes hat ein Ende: Die Oesterreichische Nationalbank gab am Mittwoch offiziell bekannt, wo und zu welchen Teilen ihre Goldreserven lagern. Seit 2007 sind es demnach konstant 280 Tonnen. Gelagert wird das heimische Edelmetall überwiegend in Großbritannien. Der Rest befindet sich in der Schweiz und in Österreich.

Offiziell waren in den vergangenen 13 Monaten unterschiedliche Angaben zu den Lagerstätten gemacht worden. Am 14. September 2011 hatte Wolfgang Duchatczek, Vize-Gouverneur der Nationalbank, vor dem Nationalrat gesagt, die verbliebenen 280 Tonnen Gold befänden sich in Österreich. Seit wenigen Monaten hieß es jedoch - die "Krone" berichtete - hinter vorgehaltener Hand, die Goldreserven seien u.a. in Wien (hauptsächlich bei der Münze Österreich), in der Schweiz und in London gelagert.

Erstmals Länderaufteilung veröffentlicht
Nun folgte bei einer Aussprache mit Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny und Vize Duchatczek im parlamentarischen Finanzausschuss die offizielle Bestätigung. "Die Länderaufteilung nach Lagerstätten physischer Bestände bzw. Auslieferungsorten nicht-physischer Bestände" beträgt 224,4 Tonnen (rund 80 Prozent) in Großbritannien, 6,9 Tonnen (rund 3 Prozent) in der Schweiz und 48,7 Tonnen (rund 17 Prozent) in Österreich, hieß es in der Parlamentskorrespondenz.

Die OeNB lagere den Goldbestand dort, wo es in einer Krise rasch einsetzbar sei, betonten die Notenbanker im Finanzausschuss. Durch Goldleihegeschäfte habe die OeNB in den letzten zehn Jahren zudem 300 Millionen Euro verdient und bei solchen Geschäften keinerlei Ausfälle verzeichnet, teilte Duchatczek den Abgeordneten mit.

Österreich folgte deutschem Beispiel
Die Bekanntgabe in Österreich erfolgte, nachdem zuvor auch die Deutsche Bundesbank dem öffentlichen und politischen Druck nachgegeben hatte und Ende Oktober erstmals Details über die Lagerorte der deutschen Bestände veröffentlicht hatte.

Hierzulande hatten in den vergangenen Monaten FPÖ und BZÖ gewetteifert, mehr über den Lagerort der Reserven zu erfahren - und diese zudem physisch nach Österreich zu bringen. Der FP-Mandatar Gerhard Deimek beispielsweise brachte das Thema rund drei Jahre lang immer wieder auf. Auch brachte er diesbezüglich mehrere Dringliche Anfragen ein, denen aber allesamt kein Erfolg beschert war.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele