In IS-Hochburg Rakka

Vater lässt Kleinkind mit abgehacktem Kopf spielen

Ausland
02.11.2014 14:25
Nach Bildern von Kindern in einem Terrorcamp des Islamischen Staates sorgt die Aktivistengruppe "Raqqa is Being Slaughtered Silently" erneut mit einer Aufnahme über den Wahnsinn der Dschihadisten für Aufsehen: Auf Twitter postete die Gruppe am Wochenende ein Bild, das ein Kleinkind beim Spielen mit einem abgetrennten Kopf zeigt. Darunter zu lesen: "Das bringt der IS den Kindern bei - sie haben eine Kindheit zerstört."

Die schockierenden Einblicke in ein Kinder-Terrorcamp und jetzt die Veröffentlichung der grausigen Kopf-Aufnahme - sie soll von Aktivisten im syrischen Rakka, der Hochburg der IS-Extremisten, gemacht worden sein - machen deutlich, dass die Radikalislamisten bei ihrem Dschihad im Irak und in Syrien vor nichts zurückschrecken.

Horror-Bilder sollen Welt auf Leiden aufmerksam machen
Auf dem Bild ist das Kleinkind zu sehen, wie es mit dem abgehackten, offenbar bereits seit mehreren Tagen verwesenden Kopf spielt, der vor ihm auf dem Gehsteig liegt. Ein lachender Mann hält das Kind, scheint es noch zu ermutigen, gegen den Kopf zu treten. Das Gesicht des Toten ist nur noch schwer auszumachen, der Mann dürfte vor seinem Tod noch mit einem Messer "behandelt" worden sein. Die unfassbar grausame Szene verfehlt jedenfalls nicht ihre Wirkung: Aufmerksamkeit auf das Leben bzw. Leiden der Menschen in Rakka bzw. im wachsenden Einflussgebiet des Islamischen Staats zu lenken.

Weiteres Bild zeigt Kinder mit hingerichtetem Mann
Keine 24 Stunden nach dem Horror-Bild posteten die Aktivisten von "Raqqa is Being Slaughtered Silently" am Wochenende ein weiteres Schock-Foto auf Twitter. Darauf ist zu sehen, wie zwei, offenbar von den IS-Terroristen hingerichtete, junge Männer an Mopeds angebunden durch die Straßen geschleift werden - wohl als abschreckendes Beispiel für die Bevölkerung.

Damit nicht genug, zeigt eine weitere Aufnahme aus der Islamistenhochburg Rakka einen enthaupteten Mann. Den abgetrennten Kopf legten die Radikalislamisten dem Toten in den Schoß. Hinter der an einer Stahlkonstruktion angebundenen Leiche steht eine Gruppe verstört dreinblickender Kinder. Ob sie die Bluttat mitansehen mussten, blieb unklar.

IS tötete 200 Sunniten bei Massenhinrichtungen
Die Flut an Schreckensmeldungen der letzten Tage ist damit allerdings noch nicht zu Ende: So töteten IS-Kämpfer laut irakischen Behörden binnen drei Tagen rund 200 Menschen bei mehreren Massenhinrichtungen in der westirakischen Provinz Anbar.

Bei den Opfern handle es sich um Mitglieder des sunnitischen Albu-Nimr-Stammes, sagte eine irakische Sicherheitsbeamtin aus der Region am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Allein in der Nacht auf Sonntag seien 67 Mitglieder des Stammes umgebracht worden, darunter auch Frauen und Kinder, berichtete die irakische Nachrichtenseite "Al-Sumaria News" unter Berufung auf einen Stammesführer.

Stamm von Dschihadisten mit besonderer Härte verfolgt
Der Stamm Albu Nimr gehört zu den Verbündeten der irakischen Regierung im Kampf gegen den IS. Obwohl selbst sunnitisch, unterstützt Albu Nimr auch schiitische Milizen. Die sunnitisch-extremistische IS-Miliz verfolgt den Stamm daher mit besonderer Härte. Seit dem Vorstoß der Dschihadisten in den Irak sind Sunniten und Schiiten im Land Beobachtern zufolge stärker denn je gespalten.

Die westlich der Hauptstadt Bagdad gelegene Provinz Anbar gehört zu den am härtesten umkämpften Gebieten des Iraks. Nach Angaben von "Al-Sumaria" hält der IS noch rund 125 Mitglieder des Albu-Nimr-Stammes nördlich der Provinzstadt Ramadi als Geiseln.

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