China schockiert
Überfahren und von Passanten ignoriert: Zweijährige tot
Yue Yue war vor einigen Tagen vor dem Geschäft ihrer Eltern in der Stadt Foshan im Süden Chinas erst von einem Kleinlaster und anschließend von einem Schwertransporter überfahren worden. Überwachungskameras zeigten insgesamt 18 Fußgänger, die an dem schwer verletzten Kleinkind einfach vorbeigingen. Eine Frau zog das Mädchen schließlich von der Straße und informierte die Mutter, die ihr Kind ins Krankenhaus brachte. Die kleine Yue Yue lag seither im Koma. Die Fahrer der beiden Lastwagen wurden festgenommen.
Chinesen über Egoismus und Werteverlust schockiert
Der Vorfall erregte vor allem unter Internetusern in China viel Aufsehen. Zahlreiche Menschen zeigten sich überzeugt, dass die rasante wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit zunehmendem Egoismus und Werteverlust einhergeht. Andere User riefen einen ähnlichen Fall aus dem Jahr 2006 in Erinnerung, als ein Mann versucht hatte, einer älteren Frau zu helfen, die gestürzt war. Der Mann wurde nach dem Vorfall zu einem hohen Bußgeld verurteilt, weil er Gesetze verletzt haben soll, die den Umgang mit Unfallopfern regeln.
Die Tageszeitung "Global Times" schrieb am Freitag, der Vorfall zeige die "dunkle Seite" der chinesischen Gesellschaft. Menschen, die sich in ähnlichen Situationen nicht hilfsbereit zeigten, sollten aber nicht juristisch verfolgt werden. "Es ist vielmehr angebracht, ein Belohnungssystem für diejenigen einzurichten, die ihre Hilfe anbieten", schrieb die Zeitung. "Der Fall Yue Yue erinnert uns daran, wo China auf dem Weg seiner moralischen Entwicklung steht."







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