600 Quadratmeter
Osterwirbel in Rom: Kardinal bezieht Luxuswohnung
Bertones Wohnung, die eine 100 Quadratmeter große Dachterrasse haben soll, ist dem Bericht zufolge zehnmal größer als die Gemächer des Papstes. Der für seine bescheidende Lebensweise bekannte Pontifex wohnt anders als seine Vorgänger im vatikanischen Gästehaus und nicht im Apostolischen Palast.
Im Herbst als Staatssekretär entlassen
Bertone wurde im Oktober vom Papst seines Amtes erhoben. Seine Kritiker hatten ihm einen autoritären Führungsstil und zu enge Beziehungen zur Politik vorgeworfen. Der Kardinal ortete hingegen eine Verschwörung. Er sei ein Opfer von "Maulwürfen und Schlangen" im Vatikan geworden, sagte er.
Franziskus tritt seit seinem Amtsantritt im März 2013 mit Nachdruck für eine Reform des Vatikans ein und fordert eine "arme Kirche für die Armen". Den im Jänner bestimmten Kardinälen gab er mit auf den Weg, sie sollten "Weltlichkeit" und Partys meiden und ein "einfaches und demütiges Herz" behalten.
Erinnerungen an Limburger Protzbischof
Die Aufregung um Bertone erinnert an den Fall Franz-Peter Tebartz-van Elst: Der suspendierte deutsche Bischof war wegen der explodierenden Kosten für den Umbau und die Renovierung des Bischofssitzes in Limburg in die Kritik geraten. Laut einem kircheninternen Prüfbericht soll er persönlich zahlreiche der kostspieligen Änderungen angeordnet haben, die die Baukosten letztlich auf 31,5 Millionen Euro getrieben haben. Ende März nahm der Papst das Rücktrittsgesuch von Tebartz-van Elst an (siehe Infobox).
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