Mit Einschränkungen

Dänemark: Wieder Zugverkehr mit Deutschland

Ausland
10.09.2015 11:35
Nach der Unterbrechung des Zugverkehrs von und nach Deutschland wegen des enormen Andrangs von Flüchtlingen ist der grenzüberschreitende Zugverkehr mit Dänemark am Donnerstagvormittag wieder aufgenommen werden - allerdings mit starken Einschränkungen. Die dänische Bahn rechnet damit, dass sich die Lage im Laufe des Tages wieder völlig normalisieren wird.

Von der Polizei im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein hieß es Donnerstagfrüh, dass der Bahnverkehr zwischen den beiden Ländern bereits wieder normal laufe. Den Angaben der Deutschen Bahn zufolge verkehrten allerdings lediglich dänische Pendelzüge von Flensburg aus über die Grenze ins Nachbarland. Der Bahnsprecher zeigte sich jedoch optimistisch, dass auch ICE-Züge bald wieder laut Fahrplan fahren werden.

Dänemark hatte am Mittwoch den Zugverkehr von und nach Deutschland wegen des Flüchtlingsandrangs gestoppt. In Rödby saßen in zwei Zügen rund 340 Flüchtlinge stundenlang fest. In der Nacht auf Donnerstag willigten etwa 100 von ihnen ein, in Dänemark zu bleiben und sich dort registrieren zu lassen. Die übrigen durften schließlich - von der Polizei unbehelligt - aussteigen.

Flüchtlinge bereits auf der Weiterreise
In Flensburg hielten sich in der Nacht auf Donnerstag laut Polizei etwa 120 Flüchtlinge am Bahnhof auf. Seit der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs reisten die Menschen in verschiedene Richtungen ab. Die meisten aus Deutschland einreisenden Flüchtlinge wollen nicht in Dänemark bleiben, sondern nach Schweden weiterziehen, wo alle syrischen Flüchtlinge eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Dänemark hatte hingegen vor Kurzem seine Asylpolitik verschärft.

In Dänemark hat die Polizei am Mittwoch eine Autobahn gesperrt, nachdem Hunderte aus Deutschland kommende Flüchtlinge über die Straße weiter Richtung Norden marschiert sind. Nach Darstellung der dänischen Polizei gingen rund 300 Menschen, darunter viele Kinder, auf der Autobahn. Sie wollten nach Schweden.

Kein Sonderabkommen mit Schweden
Dänemarks Integrationsministerin Inger Stojberg hatte sich am Dienstag vergeblich um ein Sonderabkommen mit dem Nachbarland bemüht, um die Menschen dorthin weiterschicken zu können. "Die schwedische Regierung hat keine rechtliche Befugnis, eine solche Vereinbarung zu treffen", sagte ein Sprecher des schwedischen Justizministeriums am Mittwoch. Wenn sich die Flüchtlinge nicht in Dänemark registrieren lassen wollen, schickt die Polizei sie zurück nach Deutschland. Ansonsten werden sie in einer Unterkunft für Asylwerber nördlich der Hauptstadt Kopenhagen untergebracht.

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