Rot-grüne Ehe

Es ist fix: Wiener Rathaus “neu” mit altem Team!

Österreich
12.11.2015 16:55
19 Millionen Euro hat der Wiener Wahlkampf gekostet und man muss schon sagen: Für die Regierung war er jeden Cent wert. Denn das neue Rathaus-Team ist - bis auf Nuancen - nach wochenlangen Verhandlungen und Dauersitzungen in der Schlussphase genau dasselbe wie zuvor. Donnerstag war man sich nach einem weiteren Verhandlungsmarathon so gut wie einig: Die rot-grüne Krisenehe wird fortgesetzt.

Nach dem Verhandlungsmarathon von Mittwoch auf Donnerstag waren sich SPÖ und Grüne bereits zu "99 Prozent einig". Die Stolperfallen blieben bis dahin die gleichen: Wahlrecht, Vizebürgermeisterposten, Medienbudget, Wiener Linien (vor allem die Jahreskarte), Verkehr, usw. Bürgermeister Michael Häupl überlässt Maria Vassilakou jedenfalls den Vizebürgermeisterposten (hatte ihn auch schon zuvor), dafür bekommen die Grünen keinen zweiten Stadtrat (hatten ihn vorher auch nicht). Das Ressort von Christian Oxonitsch (vorher Stadtrat für Bildung, Jugend und Sport) wird aufgeteilt, Sandra Frauenberger etwa erhält Bildung. Und aus.

Filzmaier: "Die unspektakulärste Variante"
Der große Wurf ist das auch für Politologen Peter Filzmaier nicht. "Das ist die unspektakulärste Variante", erklärt er. Dass es nicht plötzlich viele neue Gesichter geben kann, ist für ihn aber auch klar: Man habe es in der Vergangenheit verabsäumt, neue Talente aufzubauen.

Jetzt müssen die Ergebnisse nur noch durch die Gremien, das ist Samstag der Fall. Bei der SPÖ wird ziemlich rasch weißer Rauch aufsteigen, bei den Grünen könnte es spannend werden - Maria Vassilakou sitzt nicht so fest im Sattel momentan. Aber Filzmaier ist sich sicher: "Es wird ein paar Gegenstimmen geben, das liegt in der Kultur der Grünen. Aber eine Ablehnung würde Oppositonspartei bedeuten."

Häupl-Nachfolger im Kleingedruckten zu finden?
Was noch spannend wird: Im Kleingedruckten des Koalitionspapiers könnte sich laut Politologen durchaus der Hinweis verstecken, wer eines Tages als Bürgermeister nachfolgen könnte. Da man in Wien aber offensichtlich nicht so vom Reformwahn getrieben ist, dürften die Worte von Michael Häupl vor der Wahl wohl auch noch danach noch Gültigkeit haben: "Ich bin mein eigener Nachfolger."

Aus dem Video-Archiv: "Michael Häupl hat sicher einen Masterplan"

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