Die 43er-Bim-Linie wurde für den Versuch bewusst gewählt: "Der 43er ist eine Linie, die ohne Zweifel sehr stark frequentiert ist", erklärte der Sprecher. In der Testgarnitur wurden bei der dritten und fünften Tür - also bei den mittleren Einstiegen - jeweils sechs Sitze entfernt. Statt zwölf Sitzplätzen ist nun Raum für 16 stehende Fahrgäste.
Befürchtungen, dass mit dieser Maßnahme mehr Menschen in die Bim gepfercht werden sollen, zerstreut der Sprecher: "Es geht nicht darum, dass man die Kapazität vervielfacht." Durch den zusätzlichen Platz sollen sich die Mitfahrenden besser und zügiger im Zug verteilen.
Testbetrieb für mehrere Monate
Der Testbetrieb soll einige Monate dauern. Danach werden die Rückmeldungen von Fahrgästen ausgewertet. Weiters wird überprüft, ob durch diese Maßnahme die Bim flotter unterwegs ist, da die Türen nicht verstellt sind und so der Fahrplan exakter eingehalten werden kann. Erst anschließend werde über die weitere Vorgehensweise entschieden. Der Sprecher versicherte auch, dass die Entfernung von Sitzplätzen bei anderen Verkehrsmitteln, nämlich Bus und U-Bahn, kein Thema sei.
Wien darf laut Opposition nicht Tokio werden
Wenig Begeisterung über die Pläne der Wiener Verkehrsbetriebe zeigten ÖVP und FPÖ. "Ich warte jetzt nur noch, dass wie in Japan seitens der Stadtregierung eine eigene 'Kapperltruppe' ins Leben gerufen wird, um die Fahrgäste in die öffentlichen Verkehrsmittel zu drängen", zeigte sich der schwarze Landesparteiobmann Manfred Juraczka erzürnt.
In dieselbe Kerbe schlug der freiheitliche Verkehrssprecher Anton Mahdalik: "Fehlen eigentlich nur noch 'Pusher' nach japanischem Vorbild, die alte Muatterln in bereits krachend volle Garnituren quetschen. Wer das Glück hat, einen der raren Sitzplätze zu ergattern, muss zwar bis zur Endstation fahren, erspart sich jedoch einen gepflegten Klaustrophobie-Anfall." Er forderte, dass Wien nicht Tokio werden dürfe.
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