Plus 167 Prozent!

Gasthermen: Ärger über teurere Wartungsverträge

Burgenland
11.11.2025 08:00

Die Wartung alter Gasthermen kostet plötzlich mehr als das Doppelte. Viele Kunden sprechen von einem Preiswucher. Die Burgenland Energie verweist auf teure Ersatzteile und rät zum Umstieg auf Wärmepumpen.

In diesen Tagen sorgt Post der Burgenland Energie bei vielen Haushalten für Gesprächsstoff. Das Unternehmen kündigt darin an, bestehende Wartungsverträge mit Jahresende zu beenden und neue Konditionen anzubieten.

Ein Kunde aus Weiden am See staunte nicht schlecht: Statt wie bisher 130 Euro soll er künftig 349 Euro pro Jahr für die Wartung seiner Gastherme bezahlen – eine Steigerung um rund 167 Prozent. „Das ist Wucher“, ärgert sich der Kunde gegenüber der „Krone“.

Er spricht von Abzocke, zumal die Wartung bisher jahrelang problemlos zu einem Bruchteil des neuen Preises durchgeführt wurde. Auf Nachfrage verweist die Burgenland Energie auf „veränderte Marktbedingungen“. Die Wartung von Gasthermen sei kein Kerngeschäft, sondern ein zusätzliches Service, das man „auf Kundenwunsch“ weiter anbiete.

Die Wartung alter Gasthermen wird teurer. Bei der Burgenland Energie steigen die Preise um bis ...
Die Wartung alter Gasthermen wird teurer. Bei der Burgenland Energie steigen die Preise um bis zu 167 Prozent.(Bild: Jöchl Martin)
Heizen war schon teuer genug, jetzt treibt auch die Wartung die Kosten für Kunden von Gasthermen ...
Heizen war schon teuer genug, jetzt treibt auch die Wartung die Kosten für Kunden von Gasthermen weiter nach oben.(Bild: Spitzbart Wolfgang)

Teure Ersatzteile, Support für ältere Gasthermen eingestellt
Man sei dabei auf die Hersteller angewiesen – und genau dort liege das Problem: „Viele Hersteller haben den Support für ältere Gasthermen eingestellt und die Preise für Ersatzteile massiv erhöht“, heißt es vom Unternehmen. Zudem gebe es immer weniger Gaskunden, da viele bereits auf Wärmepumpen umgestiegen seien. Die verbleibenden Anlagen seien häufig über 20 Jahre alt, was Wartung und Ersatzteilbeschaffung zunehmend aufwendig mache. Was sich betriebswirtschaftlich nachvollziehen lässt, stößt bei manchen Betroffenen dennoch auf Unmut. Denn während die Zahl der Gasanschlüsse sinkt, steigen die Kosten für jene, die ihre alten Geräte weiter nutzen.

AK: „Kunden müssen das Angebot nicht annehmen“
Die Arbeiterkammer sieht die Lage nüchterner. Rein rechtlich könne man gegen die Maßnahme nicht viel unternehmen, heißt es. „Es handelt sich nicht um eine klassische Preiserhöhung, sondern um neue Verträge“, so die AK, „die Kunden müssten das neue Angebot nicht annehmen.“ Im Vergleich zu anderen Anbietern sei das Angebot „weiterhin attraktiv“, betont die Burgenland Energie. Außerdem habe man die alten Verträge bewusst gekündigt, um den Kunden „die freie Entscheidung“ zu lassen, ob sie das Service weiter in Anspruch nehmen möchten. Bei Gasthermen, die weniger als 20 Jahre alt sind und für die vom Hersteller noch Support und Ersatzteile erhältlich sind, biete das Unternehmen zudem deutlich günstigere Wartungspreise an.

Bis zu 11.000 Euro Förderung für Wärmepumpe
Allen anderen empfiehlt die Burgenland Energie offen den Umstieg auf Wärmepumpen und nennt klare Vorteile: „Wärmepumpen benötigen zwei- bis dreimal weniger Energie, sind unabhängig von Gasimporten, nicht explosiv und wesentlich wartungsärmer“, heißt es. Das Unternehmen sieht sich hier als führender Anbieter eines Rundum-Sorglos-Pakets: von der Planung über Finanzierung bis zur Errichtung samt Förderabwicklung. Dazu gibt es kostenlose Beratung und – je nach Förderprogramm – bis zu 11.000 Euro Unterstützung durch Bund und Land.

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