Ganzer Ort in Rage

Jäger tötet Hund – Entschuldigung nur unter Druck

Österreich
19.02.2011 13:21
Der "Krone"-Bericht über einen tragischen Jagdvorfall in Tirol ließ in dem Ort Rum die Wogen hochgehen. Ein Jäger schoss auf den Hund eines Bauern - mitten auf dessen eigenem Grundstück (siehe Bild). Der tödlich verletzte Vierbeiner schleppte sich noch ein paar Meter weiter und starb dann qualvoll. Auf öffentlichen Druck folgte nun die Entschuldigung.

Der am Dienstag in der "Krone" veröffentliche Bericht über den erschossenen "Grisu" am Garzanhof in Rum (siehe Infobox) sorgte für Empörung. Das Telefon des Besitzers Heinz Mair lief heiß. Viele Nachbarn, Freunde, Spaziergänger oder einfach nur Tierfreunde konnten es nicht fassen: Der gutmütige Labrador-Bernhardiner-Mischling wurde auf dem Grund und Boden seines Herrchens erschossen und einfach liegen gelassen. Damit nicht genug, fand es jener Jäger, der den Abzug betätigte, nicht einmal für nötig, sich zu entschuldigen.

Doch der öffentliche Druck zeigte Wirkung. Die anderen Jäger fühlten sich unschuldig an den Pranger gestellt, und selbst Bürgermeister Edgar Kopp versuchte zu vermitteln. Allen war klar: Auch wenn es Grisu nicht mehr lebendig macht - eine Entschuldigung muss her.
Diese folgte noch am Dienstagnachmittag. Heinz Mair dazu: "Der Schütze sagte, es täte ihm leid. Er hätte den Hund mit einem Fuchs verwechselt." Mair nahm die etwas erzwungene Entschuldigung aber an und will es damit gut sein lassen.

Staatsanwalt untersucht den Fall
Für den Schützen ist die Sache jedoch noch nicht vorbei. Denn die Polizei übermittelt ihren Bericht in den nächsten Tagen dem Staatsanwalt. Dieser entscheidet dann, ob es für ihn strafrechtliche Konsequenzen geben könnte oder nicht.

Signalwirkung wird der Vorfall sicherlich haben. Die Jäger werden in Zukunft wohl dreimal kontrollieren, bevor sie schießen. Und Bürgermeister Kopp sucht bereits nach einer Lösung, den Garzanhof aus dem "Schussfeld" zu nehmen: "Die Hochstände sind an dieser Stelle sehr knapp am Hof und an beliebten Wanderwegen. Vielleicht können wir sie ein Stück versetzen."

von Manuel Diwosch, Tiroler Krone

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