Dass der Revierinspektor mit serbischen Wurzeln große finanzielle Probleme hat, war für seine Kollegen kein Geheimnis. Doch kaum jemand ahnte, dass der 40-Jährige zu so drastischen Mitteln greifen würde.
Doch die Dienst- und Fachaufsicht des neuen Polizeikommandos bekam Wind von den dunklen Geschäften und schaltete das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung ein. Dieses ermittelte etwa ein halbes Jahr, nun platzte die Bombe: Der Verdächtige wurde am Dienstag auf seiner Dienststelle festgenommen und in die Justizanstalt in Korneuburg überstellt.
Verbrecher illegal ins bzw. aus dem Land geschleust
Die Vorwürfe sind erschreckend: Der 40-Jährige, der zur Grenzpolizei-Einheit gehörte, soll im Sold der serbischen Mafia gestanden sein. Gegen großzügige Entlohnung soll er gesuchte Verbrecher oder Leute mit Aufenthaltsverboten regelmäßig illegal ins bzw. aus dem Land geschleust haben - durch die offizielle Dienstschleuse.
Als wäre dies nicht schon schlimm genug, machte er sich auch die Visa-Regelung der Europäischen Union zunutze und für sich selbst zum lukrativen Geschäft: Seit Anfang 2010 dürfen Bürger aus Serbien ohne Visum für drei Monate in Österreich bleiben. Danach müssen sie jedoch nachweislich wieder über 90 Tage das Land verlassen - eine vorgeschriebene "Auszeit", die der Verdächtige zahlungsfreudigen Serben allerdings für ein "Körberlgeld" gerne verkürzt haben soll. Per Stempelabdruck im Reisepass mit manipuliertem Datum.
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