Visa manipuliert

Grenzpolizist stand im Dienst der serbischen Mafia

Österreich
06.02.2013 18:00
Unfassbar: Wegen Schulden soll sich ein Grenzpolizist auf die Gehaltsliste der serbischen Mafia setzen haben lassen. Im Zuge seiner Tätigkeit am Flughafen Schwechat in Niederösterreich habe er Verbrecher ins Land geschleust und sich mit Visa-Betrug Taschengeld dazuverdient, lauten die Vorwürfe. Nun klickten auf seiner Dienststelle die Handschellen.

Dass der Revierinspektor mit serbischen Wurzeln große finanzielle Probleme hat, war für seine Kollegen kein Geheimnis. Doch kaum jemand ahnte, dass der 40-Jährige zu so drastischen Mitteln greifen würde.

Doch die Dienst- und Fachaufsicht des neuen Polizeikommandos bekam Wind von den dunklen Geschäften und schaltete das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung ein. Dieses ermittelte etwa ein halbes Jahr, nun platzte die Bombe: Der Verdächtige wurde am Dienstag auf seiner Dienststelle festgenommen und in die Justizanstalt in Korneuburg überstellt.

Verbrecher illegal ins bzw. aus dem Land geschleust
Die Vorwürfe sind erschreckend: Der 40-Jährige, der zur Grenzpolizei-Einheit gehörte, soll im Sold der serbischen Mafia gestanden sein. Gegen großzügige Entlohnung soll er gesuchte Verbrecher oder Leute mit Aufenthaltsverboten regelmäßig illegal ins bzw. aus dem Land geschleust haben - durch die offizielle Dienstschleuse.

Als wäre dies nicht schon schlimm genug, machte er sich auch die Visa-Regelung der Europäischen Union zunutze und für sich selbst zum lukrativen Geschäft: Seit Anfang 2010 dürfen Bürger aus Serbien ohne Visum für drei Monate in Österreich bleiben. Danach müssen sie jedoch nachweislich wieder über 90 Tage das Land verlassen - eine vorgeschriebene "Auszeit", die der Verdächtige zahlungsfreudigen Serben allerdings für ein "Körberlgeld" gerne verkürzt haben soll. Per Stempelabdruck im Reisepass mit manipuliertem Datum.

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