Hetzerische Postings

Facebook-Gruppe aus FPÖ-Umfeld sorgt für Wirbel

Österreich
22.08.2013 09:56
Eine Facebook-Gruppe von FPÖ-Unterstützern sorgt derzeit für politischen Wirbel: Laut dem Nachrichtenmagazin "News" wurden auf der Plattform rechtsradikale bzw. antisemitische Postings abgegeben. Pikant dabei: Selbst hochrangige FPÖ-Funktionäre waren Mitglied dieser Gruppe. Während die politischen Gegner Konsequenzen fordern, versuchen die Freiheitlichen zu kalmieren.

Die nicht öffentliche Facebook-Gruppe "Wir stehen zur FPÖ" bestand aus ca. 150 Mitgliedern, die mit teils sehr deftigen Sprüchen ihre Meinung zum Ausdruck brachten. "Der ganze Muslime-Scheißhaufen gehört mit Benzin übergossen und angezündet, die Benzinkosten übernimm selbstverständlich ich", stand da etwa zu lesen. Zudem wurde auch die politische Konkurrenz in aller Offenheit - und weiter unter der Gürtellinie - angegriffen.

Politische Mitbewerber entsetzt
Die politischen Mitbewerber reagierten empört auf das Bekanntwerden der Seite: FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache müsse sich umgehend davon distanzieren "und die rechten Hetzer ihrer Ämter entheben", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos in einer Aussendung. Den Koalitionspartner ÖVP forderte er auf, eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen nach der Nationalratswahl auszuschließen.

FPÖ-Funktionäre und Abgeordnete "treffen sich in einer geheimen Facebook-Gruppe, um sich dort mit Hetz- und Hassbotschaften aufzumunitionieren und predigen dann öffentlich Nächstenliebe", kritisierte der Grüne Karl Öllinger. "Das ist Wählertäuschung pur."

Auch ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch forderte die FPÖ-Spitze auf, "Stellung zu beziehen". Die Postings auf "Wir stehen zur FPÖ" seien "beschämend" und "Religionsverhetzung ist zutiefst abzulehnen". Die Politik müsse "gemeinsam dieser Art der Herabwürdigung anderer Glaubensrichtungen entgegentreten".

Kickl weist "Anschüttungen" zurück
Ganz anders sahen dies die Freiheitlichen selbst: FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl wies den "News"-Bericht als "Anschüttungen" zurück. Die Seite dieser Gruppe sei keine offizielle FPÖ-Seite, sondern eine Privatinitiative. Es habe keinen aktiven Beitritt der "medial angegriffenen" Funktionäre - darunter der Parteichef-Stellvertreter Johann Gudenus - gegeben und die Politiker hätten sich auch nicht aktiv an Diskussionen in dieser Gruppe beteiligt, stellte Kickl klar.

Die Vorwürfe beschränkten sich darauf, "freiheitliche Funktionäre dadurch anzuschütten, dass man ihnen das angebliche Lesen von Einträgen zum Vorwurf" mache - und gingen "völlig ins Leere". Kickl sah in dem Bericht des Wochenmagazins eine "konzertierte Aktion von linken Agitatoren im laufenden Wahlkampf". Aus seiner Sicht sei "nicht auszuschließen, dass Kreise im Umfeld der angeblichen Aufdecker ihrer eigenen Geschichte etwas nachgeholfen hätten".

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