BEGAS-Skandal

Ex-Gas-Boss parkte zehn Millionen Euro in Stiftungen

Österreich
04.10.2012 13:26
Der BEGAS-Skandal ist um eine Facette reicher geworden: Der Ex-Vorstand des burgenländischen Gasversorgers, Rudolf Simandl, ohnedies bereits mit zahlreichen schweren Vorwürfen konfrontiert - krone.at berichtete -, soll laut einem dem Magazin "News" vorliegenden Schriftstück auch über nicht versteuertes Schwarzgeld in der Höhe von rund zehn Millionen Euro verfügt haben. Dieses Geld soll in zwei liechtensteinischen Stiftungen gebunkert worden sein.

Aus den beiden Stiftungen "Janira" und "Nonac" dürfte der im April 2012 fristlos entlassene Manager des Gasversorgers, der mittlerweile mit der BEWAG zur Energie Burgenland AG fusioniert wurde, regelmäßige Einkünfte bezogen haben. Diese Informationen stammen laut "News" aus dem Entwurf einer Selbstanzeige Simandls, welcher im vergangenen August von Ermittlern im Zuge einer Hausdurchsuchung in einem bereits gepackten Koffer sichergestellt worden war. Simandl war ab 1995 BEGAS-Vorstand.

In dem Dokument ist auch von Erlösen durch den Verkauf dreier ausländischer Lebensversicherungen, von Gewinnen aus Anteilsverkäufen der Firma Pöttschinger Edelputenholding und von Provisionen im Umfang von 1,36 Millionen Euro die Rede, bei denen die Finanz keinen Cent an Steuern erhalten habe. Die Gewinne sollen in die Stiftungen geflossen sein.

Putenfleisch-Erzeuger um einen Euro erworben
Der Ex-BEGAS-Vorstand hatte den Putenfleisch-Erzeuger 2001 um einen symbolischen Euro zur Sanierung erworben. Aus dem Verkauf von 80 Prozent seiner Anteile soll Simandl 1,48 Millionen Euro lukriert und an der Finanz vorbeigeschleust haben. Auch für Provisionszahlungen im Jahr 2004 (rund 760.000 Euro) und im Jahr 2007 (etwa 600.000 Euro) seien vom Manager weder Einkommen- noch Umsatzsteuer gezahlt worden.

Als 2008 die "Janira"-Stiftung aufgelöst wurde, soll das gesamte Vermögen in die "Nonac"-Stiftung verfrachtet worden sein. Im Zuge von Spekulationsgeschäften hatte die aufgelöste Stiftung laut "News" knapp 485.000 Euro verdient. 1999 habe der Energiemanager ferner einen Prozess gegen eine Bank gewonnen und 2,4 Millionen Euro zugesprochen bekommen.

Fünf Millionen Euro Steuern nachgezahlt
Ob die Selbstanzeige Simandls rechtzeitig erfolgt ist, muss noch geklärt werden. Waren bereits Verfolgungshandlungen eingeleitet, könnte es dafür zu spät gewesen sein. Fünf Millionen Euro an Steuerschuld soll der Ex-BEGAS-Chef mittlerweile nachgezahlt haben.

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