Offiziell ernannt

Diözese Feldkirch: Benno Elbs ist neuer Bischof

Österreich
07.05.2013 14:27
Der Vatikan hat sich nach eineinhalbjähriger Nachdenkzeit doch noch für Benno Elbs als Bischof von Feldkirch entschieden. Bereits 2005 wurde der als gemäßigt geltende Elbs als Favorit angesehen, doch galt sein damals noch vergleichsweise junges Alter als Handicap. Als Administrator leitete der heute 52-Jährige die Geschicke der Diözese bereits seit dem altersbedingten Rücktritt seines Vorgängers Elmar Fischer im November 2011. Auch während Fischers Amtszeit hatte er als Generalvikar bereits maßgeblichen Einfluss.

Der seinerzeitige Pastoralamtsleiter Elbs war nach dem Wechsel von Klaus Küng nach St. Pölten im Jahr 2005 nicht nur der sentimentale Favorit der Vorarlberger Gläubigen, sondern auch des Klerus. Dass damals doch der sperrige Fischer - Küngs vormaliger Generalvikar - dem zugänglicheren Elbs vorgezogen wurde, nahm die Öffentlichkeit mehr oder weniger erstaunt zur Kenntnis. Pastoraltheologe Paul Zulehner hatte während der Sedisvakanz noch gemeint, das geringe Alter von Elbs sei ein Handicap, das jeden Tag kleiner werde.

Elbs selbst nahm seine Nichtberücksichtigung gelassen und dafür das Angebot von Fischer an, als Generalvikar dessen rechte Hand zu sein. "Ich bin froh, ihn an meiner Seite zu haben", sagte Fischer bei der Präsentation seines Teams. Elbs soll es etwa gewesen sein, der Fischer dazu bewegte, seine nicht haltbaren Thesen über Homosexualität - Fischer erklärte sie für "heilbar" - zu relativieren. Spätestens nach den Gewaltvorwürfen gegen den Bischof, die Fischer zu einem weitgehenden Rückzug aus der Öffentlichkeit bewogen, war Elbs auch nach außen der Vertreter der Diözese.

Im Kirchenvolk beliebt
Der 52-Jährige darf vor allem wegen seines freundlichen und weltzugewandten Auftretens mit der Unterstützung der Vorarlberger Bevölkerung rechnen. Anders als bei den beiden vorangegangenen Bischofsernennungen von Küng und Fischer dürfte die Entscheidung des Vatikans diesmal auf Wohlwollen stoßen. Zuletzt war in Vorarlberg sogar die Sorge aufgekommen, Elbs könnte in einer anderen Diözese - etwa in Graz-Seckau - zum Bischof ernannt werden.

Der neue Bischof wurde am 16. Oktober 1960 in Bregenz geboren, besuchte die Volksschule in seiner Heimatgemeinde Langen und anschließend das Bundesgymnasium in Bregenz. An der Universität Innsbruck widmete er sich dem Studium der Theologie, das er 1986 mit dem Doktorat abschloss. Im selben Jahr wurde er zum Priester geweiht und arbeitete bis 1989 als Kaplan in Bregenz-Mariahilf. Außerdem war Elbs an mehreren Schulen als Religionslehrer tätig.

Noch zwei Bischofsernennungen offen
Mit der Ernennung von Elbs zum Bischof sind in Österreichs katholischer Kirche nun noch zwei wichtige Personalentscheidungen offen: Die Diözesen sind Salzburg und Graz-Seckau suchen noch nach einem neuen Oberhirten.

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