Mit 30. Juni

Bundestheater-Chef Springer nimmt seinen Hut

Österreich
23.06.2014 16:08
Georg Springer tritt als Geschäftsführer der Bundestheater-Holding mit Ende der Spielzeit, also mit 30. Juni, zurück. Er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, "um eine Versachlichung der Diskussion um die Bundestheater-Holding zu ermöglichen", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung Springers. Interimistischer Nachfolger wird sein Stellvertreter Othmar Stoss.

Er habe Kulturminister Josef Ostermayer bereits am vergangenen Freitag "in einem ausführlichen persönlichen Gespräch informiert und über das Wochenende die nötigen Vorbereitungen für meinen Rücktritt getroffen", so Springer. "Mein Geschäftsführervertrag wird mit 30. Juni 2014 einvernehmlich aufgelöst, sodass ich anschließend in den Ruhestand treten werde." Der vorgesehene Pensionsantritt wäre der 31. Dezember dieses Jahres gewesen.

"Dieser von mir allein und aus freien Stücken getroffenen Entscheidung liegt die Sorge zugrunde, in einer besonders wichtigen Phase des Unternehmens zu einer Belastung der Holding, damit des Bundestheaterkonzerns und seines Eigentümers zu werden", heißt es in der Erklärung.

Er werde wie in den vorangegangen 27 Jahren verantwortungsvoller Tätigkeit für die Österreichischen Bundestheater "auch weiterhin mit voller Kraft und größtem Einsatz alles tun, um eine lückenlose Aufklärung jener Umstände zu ermöglichen und zu beschleunigen, die das Burgtheater in den letzten Monaten zum Gegenstand einer rundum theatralischen und wenig sachlichen Diskussion gemacht haben".

Ostermayer: "Ein großer Schritt von Dr. Springer"
Der Prozess zur angekündigten Strukturreform der Holding soll "zügig fortgesetzt" werden, teilte Kulturminister Ostermayer in einer Aussendung am Montagnachmittag mit. Die Entscheidung, die Funktion des Geschäftsführers vorzeitig zurückzulegen, sei "ein großer Schritt von Dr. Springer. Ich danke ihm für seine Arbeit in den letzten Monaten, die zur Beseitigung der vergangenen Krise im Burgtheater beigetragen hat. Nun gilt es, einerseits die Analyse der vorhandenen Struktur und den damit begonnenen Reformprozess zügig fortzusetzen und andererseits die Vergangenheit restlos aufzuklären, zu analysieren und daraus für die Zukunft zu lernen", so Ostermayer.

Ex-Burg-Chef Hartmann klagt Entschädigung ein
Am Dienstag wird indes der fristlos entlassene Burgtheaterintendant Matthias Hartmann vor dem Wiener Arbeits- und Sozialgericht eine Entschädigung von bis zu zwei Millionen Euro einklagen. Aus Hartmanns Sicht hätte seine im März erfolgte Entlassung nicht durch Ostermayer, sondern nur durch Bundeskanzler Werner Faymann erfolgen können.

Überdies basiere das Gutachten, auf dem seine Entlassung beruhe, auf vertraulichen Informationen, die Anwalt Thomas Angermair als sein einstiger Rechtsberater erhalten habe. Angermair war deshalb zuletzt von Hartmanns Anwälten bei der Rechtsanwaltskammer angezeigt worden. Aus Sicht der Bundestheater-Holding war die Entlassung hingegen rechtens, da der einstige Burg-Chef bereits seit Jahren von schwarzen Kassen am Haus gewusst habe, in deren Folge das Burgtheater 2012/13 einen Millionenverlust verbuchen musste.

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