Eltern empört

“Allah”-Lied regt katholische Kirche nicht auf

Österreich
28.01.2016 07:13

Die Empörung im Land ist groß, weil eine Welser Volksschullehrerin in einem Lied Gott durch Allah ersetzte. Mütter und Väter schimpfen, während der Landesschulrat die Pädagogin verteidigt. Nun ergreifen aber auch Vertreter der katholischen Kirche und des Islam Partei für die Lehrkraft.

Seit bekannt wurde, dass ein aus einem christlichen Haus stammender Viertklässler einer Volksschule einen Liedtext mit "Allahs Liebe ist so wunderbar" in seiner Mappe hatte, gehen überall die Wogen hoch. Beim Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) glüht das Telefon, weil sich so viele Leute beschweren.

Die Lehrerin wollte mit zwei Versionen des Textes einen Bogen zwischen den christlichen und muslimischen Kindern spannen wollen - hat damit aber viele Eltern verärgert.

Gott "in einem Begriff nicht zu fassen"
Nach Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer, der den "Allah-Gesang" verteidigte, sprechen nun auch Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der katholischen Kirche: Franz Asanger, Direktor des Schulamtes der Diözese Linz und damit Chef der rund 1400 Religionslehrer im Land, kann zwar die Aufregung um den Text verstehen, betont aber, dass "Gott viele Namen" habe. "Er ist in einem Begriff nicht zu fassen. In unserem Kulturkreis wird Allah mit den Muslimen assoziiert. Wenig bekannt ist aber, dass Übersetzungen der Bibel ins Arabische das Wort 'Allah' für den christlichen Gott verwenden", so Asanger.

Auch Murat Baser, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde, sieht das alles nicht so eng. "Texte an die Unterrichtssituation anzupassen, ist nichts Ungewöhnliches. Die Lehrerin hatte sicher gute Absichten. Wäre es nicht zu einer Verwechslung gekommen, hätte es niemanden gestört."

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