Explosiver Handel

Wienerin tauschte Alkohol gegen Panzergranate

Österreich
24.10.2013 17:10
Mit einem Großeinsatz der Polizei sowie Straßensperren und der Evakuierung eines Wohnhauses hat ein eigentlich harmlos anmutendes Tauschgeschäft zweier Frauen in Wien geendet. Für einige Bilderrahmen und je eine Flasche Wein und Sekt erhielt eine 27-Jährige als Gegenleistung eine "Deko-Panzergranate" - die sich später jedoch als scharfes Geschoss herausstellte.

Wie erst am Donnerstag bekannt wurde, ist das Tauschgeschäft bereits vor einigen Wochen über die Bühne gegangen. Die beiden Frauen waren über eine Online-Tauschbörse miteinander in Kontakt gekommen. Man einigte sich auf einen Handel. Die Wienerinnen trafen sich daraufhin in einer Wohnung in der Vorgartenstraße, um das Geschäft abzuwickeln.

Für die Bilderrahmen und die zwei Flaschen Alkohol erhielt die 27- Jährige eine "Deko-Panzergranate". Dabei versicherte ihr die Tauschpartnerin, dass es sich bei dem Objekt um kein scharfes Geschoss handle. Sie selbst habe den Gegenstand schon seit geraumer Zeit als Türstopper benutzt.

Spezialist nahm Granate unter die Lupe
Die 27-Jährige machte sich daraufhin mit den Öffis - den Linienbussen 11A und 5A - auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, überkam die junge Frau bei näherer Betrachtung des vermeintlichen Deko-Gegenstands dann allerdings ein äußerst mulmiges Gefühl - zu echt wirkte die Granate auf sie. Die Mutter eines dreijährigen Kindes alarmierte daher die Polizei. Wenig später trafen die Beamten in Begleitung eines Experten in der Wohnung ein.

Als der Spezialist das Objekt genauer unter die Lupe nahm, schlug er sofort Alarm, denn es handelte sich tatsächlich um eine scharfe Panzerabwehrgranate mit Sprengladung, Kaliber 88 Millimeter. Dann musste alles schnell gehen. "Das gesamte Wohnhaus in der Dammstraße mit 20 Mietern wurde sofort evakuiert. Außerdem sperrten wir mehrere Straßenzüge rund um das Gebäude, der Fahrzeugverkehr musste komplett eingestellt werden", so Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Auch öffentliche Verkehrsmittel wurden umgeleitet.

Spezialisten des Entschärfungsdienstes konnten das Kriegsrelikt schließlich sichern und gefahrlos abtransportieren. Ob die Tauschpartnerin wusste, welche Bedrohung von dem vermeintlichen Türstopper ausging, oder ob sie gar andere gefährden wollte, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. "Sie dürfte es geahnt haben. Der Selbsterhaltungstrieb der Dame darf jedenfalls angezweifelt werden", so Keiblinger. Beide Frauen wurden angezeigt - die eine wegen des Besitzes von Kriegsmaterial, die andere wegen fahrlässiger Gemeingefährdung.

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