Bluttat bei Freigang
Mörder von Genfer Sozialtherapeutin verhaftet
Die Sozialtherapeutin war am Freitag nahe Genf tot aufgefunden worden. Die Leiche der 34-jährigen Mutter eines acht Monate alten Babys wurde nach Polizeiangaben unweit des Reitclubs entdeckt, in dem sie und ihr Patient am Donnerstag zu einer Therapiestunde erwartet worden waren. Ihr Handy war hingegen nahe Basel entdeckt worden.
Zwei Tage lang wurde mit Hochdruck im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland nach dem Mörder gefahndet. Auch die internationale Polizeibehörde Interpol schrieb den Verdächtigen zur Fahndung aus. Bei seiner Festnahme an der deutsch-polnischen leistete der 39-jährige Fabrice A. laut deutscher Bundespolizei keinen Widerstand. Die mutmaßliche Tatwaffe fand die Polizei in einem Rucksack. Der Mann wurde den polnischen Behörden übergeben. Eine mögliche Auslieferung von Polen an die Schweiz werde jetzt im Rahmen der internationalen Rechtshilfe geprüft, hieß es weiter.
Frau bei zweitem Freigang brutal ermordet
Der schließlich am Sonntagnachmittag verhaftete 39-Jährige hat die Schweizer und die französische Nationalität. Er war in Frankreich wegen zwei Vergewaltigungen schuldig gesprochen worden. 2008 wurde der zu insgesamt 20 Jahren Gefängnis verurteilte Mann nach Genf ausgeliefert, wo er den Rest seiner Strafe absitzen sollte.
Nachdem er zwei Drittel verbüßt hatte, wurden ihm aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens seit Anfang September begleitete Freigänge aus dem Zentrum für Sozialtherapie "La Paquerette" in Genf gestattet. Bereits beim zweiten Termin kam es dann zu der Bluttat. Nach dem Fund der Leiche der Sozialtherapeutin - der Frau war die Kehle durchgeschnitten und ihre Leiche an einen Baum gebunden worden - zeigte sich die Genfer Stadtverwaltung schockiert und suspendierte bis auf weiteres alle Freigänge in Genfer Haftanstalten.
Bluttat lässt Rufe nach härteren Gesetzen laut werden
Unterdessen wurden auch Rufe nach härteten Gesetzen laut. "Wir haben eine Grenze erreicht, so kann es nicht weitergehen", sagte die Frauenrechtlerin Anita Chaaban der Zeitung "Schweiz am Sonntag". Sie forderte ein Zentralregister für Sexualstraftäter und kündigte an, sich für ein entsprechendes Referendum einzusetzen. Die Namen der Verurteilten sollen demnach auch nach Ablauf ihrer Haftstrafe gespeichert bleiben. Einer von Chaaban angestoßenen Volksinitiative zur lebenslangen Verwahrung für gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter hatten die Schweizer im Jahr 2004 zugestimmt.
Auch der Zuger Polizeidirektor Beat Villiger forderte eine Gesetzesänderung. Verurteilte Sexualstraftäter sollten bei ihrem Freigang künftig nur noch von Männern begleitet werden, sagte er der Zeitung "SonntagsBlick". Natalie Rickli von der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei sprach sich dafür aus, dass diesen Straftätern künftig gar kein Ausgang mehr gewährt werden solle.
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