Der Trick erscheint billig: Eine osteuropäische Familie muss das Auto tanken, leider fehlt das Bargeld. Ob ein anderer Kunde an der Tankstelle nicht aushelfen könne? Man bietet Goldschmuck – nur 20 Euro für einen schweren Siegelring. Ein tolles Geschäft, haben sich auch viele Kärntner schon gedacht.
"Ein Nepp!", weiß dagegen Sonja Müller von der Ögussa, wo täglich kiloweise Edelmetalle gehandelt werden. Denn der Schmuck ist aus auf Hochglanz poliertem Messing, die Punzierungen sind gefälscht. Sogar falsche Goldbarren wurden in Klagenfurt dieser Tage zum Kauf angeboten.
"Nicht von Lockangeboten blenden lassen"
Ein Laie hat kaum eine Chance, den Unterschied zu erkennen. Profi Müller rät daher: "Nicht von Lockangeboten blenden lassen, dafür immer die Echtheit überprüfen!" Wie bei der Ögussa, wo jedes Stück sorgfältig unter die Lupe genommen wird. Denn derzeit kommen besonders viele Kärntner. Die Schlangen vor den Sicherheitsschaltern reichen oft bis auf die Straße. Viele nutzen das Preishoch und räumen zu Hause die Schatullen aus.
Nur Modeschmuck: "Enttäuschung ist groß!"
Diese Erfahrung macht auch Christian Tschuk vom Dorotheum, wo die Juwelierware in "gut verkäuflich" und "schlecht" unterteilt wird. Ersteres wird in Auktionen feilgeboten, Letzteres kann als Pfand beliehen werden. "Manchmal ist der Kunde besser dran, wenn er das Gold zum Einschmelzen bringt", ist Tschuk fair. Falschgold werde übrigens immer wieder angeboten: "Und oft entpuppt sich das vermeintliche Familienerbe als Modeschmuck. Da ist die Enttäuschung dann groß."
von Kersin Wassermann, "Kärntner Krone"
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