Ein Michelangelo in der Küche - so schmeichelhaft beschreiben Gäste des Restaurants Ratschen in Deutsch-Schützen den dortigen Küchenchef. Und tatsächlich zählt der erst 30-jährige Stefan Csar zu den besten Köchen Österreichs - obwohl er eigentlich nicht vorhatte, diesen Beruf zu ergreifen.
„Eigentlich wollte ich Elektriker werden“, lacht der sympathische junge Familienvater. Mit dem Kochen hatte er ursprünglich nichts am Hut. Bis ihm ein Verwandter, der in Neuseeland als Koch gearbeitet hatte, spannende Geschichten vom Leben in der Fremde erzählte. Csar: „Da begann ich mich erstmals für diesen Beruf zu interessieren und machte mit 13 Jahren ein freiwilliges Schnupperpraktikum in einem Hotel – mit dem Ziel, mir später auch die Welt anzusehen.“
"Du kannst doch nicht einmal ein Butterbrot schmieren!"
Als er seiner Mutter davon erzählte, meinte diese nur, „ich könne ja nicht einmal ein Butterbrot schmieren“, lacht Csar. Doch diese erste berufliche Erfahrung sollte der Auftakt zu einer kometenhaften Karriere werden. Sein Vorgesetzter erkannte das Talent des jungen Burschen und ermöglichte ihm zwei Jahre später eine Lehre als Koch. Nach dem Lehrabschluss arbeitete er zunächst in der Hotellerie, ehe er auf Empfehlung eines Freundes in die Gastronomie wechselte. „Das war echt heftig, das Kochen im Restaurant stellt einen vor ganz andere Herausforderungen.“ Völlig verzweifelt, dachte er mehrfach daran, das Handtuch zu werfen. „Doch das ließ mein Stolz nicht zu“, resümiert der 30-Jährige heute. Er biss sich durch, pilgerte durchs Land, arbeitete bei den Besten der Branche und perfektionierte sein Können. Ende 2014 fiel jedoch der Entschluss, sesshaft zu werden. Gemeinsam mit seiner Partnerin – einer Salzburgerin – zog er ins Südburgenland, um für seine Familie ein sprichwörtliches Nest zu bauen.
Zurück zu den Wurzeln
Und wie es der Zufall wollte, war in der Ratschen in Deutsch-Schützen gerade eine Stelle als Koch frei. Dort arbeitete bereits sein alter Schulfreund Thomas Fassl als Sommelier. Chefin Gerda Wiesler lud Csar zu einem Bewerbungsgespräch ein und war begeistert: „Die Chemie stimmte sofort.“ Zunächst verlieh Csar der alten Speisekarte seine persönliche Note, ergänzte sie aber schon bald durch eigene Kreationen. Sein erklärtes Ziel? „Ich möchte mit meinen Speisen sowohl das regionale Publikum als auch internationale Gäste ansprechen.“ Und das scheint ihm zu gelingen, wenn man den lobenden Worten der Kritiker Glauben schenkt.
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