Neue Studie in Wien

38% der Moscheen arbeiten aktiv gegen Integration

Österreich
02.10.2017 12:32

Ein aktueller Forschungsbericht über Wiener Moscheen hat jetzt Alarmierendes zutage gefördert: Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) hat sich 16 Moscheen in der Bundeshauptstadt genauer angesehen, um deren Rolle im Integrationsprozess zu untersuchen. Fazit: Mehr als ein Drittel der Moscheevereine wirkt aktiv gegen die Integration der Muslime in die Gesellschaft. Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz forderte bei der Präsentation der Studie am Montag mehr Kontrollen, ob die Moscheen das Islamgesetz einhalten. Bei Verstößen sollen sie aufgelöst werden.

In Österreich gibt es derzeit rund 400 Moscheen. Die größten Betreiber sind der türkisch-islamische Verein ATIB, der Islamverband Milli Görüs und die bosnische Kulturgemeinschaft. Historiker und Islam-Experte Heiko Heinisch hat zusammen mit Imet Mehmedi vom ÖIF nun in Wien 16 Moscheen genauer unter die Lupe genommen.

Ganze sechs Moscheen oder knapp 38 Prozent würden mit ihrer Politik die Integration der Muslime aktiv behindern, so Heinischs Ergebnis. Teilweise seien auch fundamentalistische Tendenzen erkennbar gewesen, vor allem türkische Moscheevereine seien hier negativ aufgefallen. In den betroffenen Moscheen finde eine dezidierte Abwertung der westlichen Gesellschaft statt. Gemäß diesem Weltbild ist der Glaube nicht dem demokratischen Rechtsstaat untergeordnet - vielmehr steht der Koran dort klar über den staatlichen Regeln und Gesetzen.

Islamischer Weltherrschaftsanspruch wird gepredigt
Die schlechteste Bewertung bekam eine von Milli Görus betriebene Moschee. Laut dem Forschungsbericht wurde in einer der untersuchten Moscheen des Islamverbands ausdrücklich gegen die Werte der Mehrheitsgesellschaft gepredigt. Auch der Weltherrschaftsanspruch des Islam, der "notfalls auch mit Gewalt" durchgesetzt werden solle, sei bei der Predigt Thema gewesen, so Heinisch am Montag im ORF-Radio.

Auffällig in dem Forschungsbericht ist auch die Trennung in den Wiener Moscheen nach Ethnien. Demnach beten Bosnier, Albaner, Araber oder Türken jeweils getrennt in unterschiedlichen Gebetshäusern - und das dann auch in ihrer Landessprache. Predigten auf Deutsch seien eine Seltenheit: Von den im Rahmen der Studie untersuchten Moscheen wurde nur in einer einzigen auf Deutsch gepredigt. Das wöchentliche Freitagsgebet besuchen etwa 40 Prozent aller muslimischen Männer. Für Frauen sei der Platz zum Beten, sofern überhaupt vorhanden, oftmals stark begrenzt.

Alarmierendes Fazit des Forschungsberichts: Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es Tendenzen zu einer Abwendung von der demokratischen Werteordnung gibt.

Kurz will Auflösung bei Verstoß gegen Islamgesetz
Kurz forderte bei der Präsentation der Studie mehr Personal für das im Kanzleramt angesiedelte Kultusamt. Damit solle sichergestellt werden, dass Moscheen kontrolliert werden, ob sie das Islamgesetz einhalten. Bei Verstößen sollen sie aufgelöst werden. Die Aktion von Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) am Sonntag begrüßte Kurz, sie sei aber "relativ spät" gekommen.

Duzdar hatte bekannt gegeben, dass bei bis zu 60 islamischen Imamen Anhaltspunkte für verbotene Auslandsfinanzierung gefunden worden seien. Kurz erwartet sich nun, dass das Kultus- und das Bundeskanzleramt genau prüfen, ob es Verstöße gegen das Islamgesetz gegeben hat.

"Kein Generalverdacht gegen Muslime oder Moscheen"
Kurz betonte zugleich, es dürfe keinen Generalverdacht gegen Muslime oder Moscheen geben. "Man darf aber nicht wegsehen, wenn es Kultusgemeinden gibt, die sich nicht an das Islamgesetz halten." Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede auf, es wäre aber ein Fehler, zu sagen, alles sei in Ordnung, es gebe keine Probleme, so der ÖVP-Chef.

Als "absolut inakzeptabel" bezeichnete der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel die Abschottung in Wiener Moscheen. "Rot-Grün muss der Radikalisierung in Wien endlich den Kampf ansagen und das Problem an der Wurzel packen", erklärte er angesichts der Studie. "Unsere Werte müssen von allen respektiert, akzeptiert und gelebt werden. Radikalisierung darf in Österreich und in Wien schlichtweg keinen Platz haben. Keine Toleranz der Intoleranz gegenüber unseren rechtsstaatlichen Werten", so Blümel.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht in der Studie einen weiteren Beweis dafür, dass Integration in Österreich nicht stattfinde. Zugleich nahm Kickl auch Kurz in die Kritik. "Jede Kritik von Sebastian Kurz ist in Wahrheit eine Selbstanklage und ein Zeichen seines eigenen Versagens." Bereits seit Mitte der 2000er-Jahre sei "offenkundig, dass wir in Österreich ein Problem mit Imamen haben, die sich nicht zur Rechtsstaatlichkeit bekennen", so der FPÖ-General.

Auch Strache fordert strengere Kontrollen
"Offensichtlich werden die österreichische Sprache, die Gleichberechtigung der Frau sowie unsere Kultur hier entschieden abgelehnt", zeigte sich auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache von den Ergebnissen wenig überrascht. Er erklärte, der Lösungsansatz könne nur lauten: "rigorose Kontrollen sowie sofortiges Zusperren beim leisesten Verdacht auf islamistische Umtriebe".

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