„Gewaltloser“ Muslim

Box-Legende Mike Tyson „lehrt“ an Wiener Schule

Österreich
26.03.2018 12:55

Er gilt als härtester Knockouter der Geschichte, dominierte den professionellen Boxsport über viele Jahre und biss Evander Holyfield ein Ohr ab: „Iron“ Mike Tyson schlägt neuerdings neben trashigen TV-Auftritten und Las-Vegas-Shows aber einen gänzlich anderen Weg ein. Der ehemalige Schwergewichts-Champ will nun jungen Menschen etwas über Respekt beibringen. Im Rahmen des Sozialprojekts „Not in God‘s Name“ (Nicht in Gottes Namen) besucht Tyson am 18. April eine Wiener Schule und spricht über Terror in Europa, religiösen Extremismus und die Notwendigkeit des friedlichen interkulturellen Dialogs.

Der gebürtige New Yorker Tyson, mittlerweile 51 Jahre alt, war mit 20 der jüngste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten. Zudem war er der erste „Undisputed Heavyweight Champion of the World“ (von allen drei Boxverbänden anerkannt). 44 seiner 58 Kämpfe gewann er durch K. o. Tyson galt sein Leben lang als unberechenbarer Heißläufer, der auch außerhalb des Rings immer wieder in Zwischenfälle verwickelt war - in den frühen 90er-Jahren saß er sogar eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung ab. Im Gefängnis konvertierte er zum Islam und benannte sich in Abdul Aziz um.

Die von Triumphen und Abstürzen geprägte Karriere gipfelte 1997 in einem spektakulären Höhepunkt, als er seinem Kontrahenten Evander Holyfield, dem er boxerisch damals deutlich unterlegen war, einen Teil des Ohres abbiss. Zu Boden ging Tyson später auch finanziell. Die Folgen der Privatinsolvenz soll er inzwischen wieder einigermaßen überwunden haben.

„Ziele und Respekt“
„Mike Tyson hat sich von ganz unten nach oben gekämpft, nahezu alle Höhen und Tiefen hinter sich, die man sich nur vorstellen kann, und ist jetzt zurück, um Menschen Mut zu machen, ohne Extremismus und Gewalt den richtigen Weg im Leben zu gehen und nach persönlichen Niederlagen ,immer wieder aufzustehen‘“, heißt es nun seitens des Wiener Sozialprojekts „Not in God‘s Name“. Am 18. April 2018 werde Tyson in der NMS Kagran sprechen. Kernbotschaft an die Schüler werde sein, dass „Iron Mike“ Gewalt ablehne - für ihn sei der friedliche Dialog mit anderen Kulturen der einzig richtige Weg. „Wir bekämpfen Radikalisierung und fördern Toleranz. Denn Vorbilder schaffen Ziele und Respekt“, sagt Organisator Alexander Karakas.

Tyson wird bei seinem Besuch in Wien den „Glove of Respect“ erhalten, einen weißen Handschuh, der von den Schülern bemalt wurde. Der einstige Weltklasseboxer stellt sich aber nicht nur Jugendlichen: Am Abend wird er bei einer Show in der Millennium City aus seinem Leben erzählen. Die Tickets kosten bis zu 800 Euro.

Not in Gods Name
Not in God’s Name ist ein Wiener Radikalisierungspräventionsprojekt, das vom austro-türkischen Entrepreneur und Politwissenschafter Dr. Alexander Karakas gemeinsam mit dem Profisportler Karim Mabrouk, der austro-ägyptischen Background hat, einen Tag nach dem Terroranschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris gegründet wurde. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche in Bezug auf Radikalisierung präventiv zu erreichen, gegenseitige Toleranz sowie den interkulturellen Dialog zu fördern. Mehr Infos gibt‘s auf der Website.

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