Bei Erwerbstätigen

An heimischen Unis wird ab Herbst abkassiert

Österreich
30.01.2018 11:40

Trotz der Budgeterhöhung an den heimischen Universitäten wird ab Herbst abkassiert. Betroffen sind vorerst nur erwerbstätige Studenten. Es wird bereits nach anderen Lösungen gesucht.

Die Regierung beschließt am Mittwoch im Ministerrat, das Budget der öffentlichen Universitäten aufzustocken, dennoch werden ab Herbst Studiengebühren eingeführt. Konkret sind vorerst nur erwerbstätige Studenten von der neuen Regelung betroffen. Nach zwei Toleranzsemestern werden sie zur Kasse gebeten. Momentan beträgt der Studienbeitrag 363,36 Euro pro Semester. Doch der Beschluss soll nur den Weg zu allgemeinen Studiengebühren für alle ebnen. Bereits das Regierungsprogramm der ÖVP hat diesen Schritt erahnen lassen.

Zügig zum erfolgreichen Abschluss?
Ziel der neuen Regelung: "Langzeitstudenten zu einem zügigen und vor allem erfolgreichen Studienabschluss zu bewegen", so der zuständige Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Es seien nur 23.000 Studenten betroffenen, heißt es aus dem Ministerium. Doch der Unialltag sieht anders aus.

Von den 280.000 Uni-Studenten in Österreich arbeiten 61 Prozent im Durchschnitt 20 Stunden in der Woche. Mehr als die Hälfte hat jedoch Schwierigkeiten, Job und Studium unter einen Hut zu bekommen. So lautet die Kurzfassung der aktuellsten Sozialerhebung der Studierenden.

Auch die Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Marita Gasteiger, bestätigt im "Krone"-Interview: "Studien belegen, dass bei Einführung von Studiengebühren mehr Studenten arbeiten müssen, um finanziell über die Runden zu kommen." Mit der Einführung von Semesterbeiträgen ergibt sich somit ein Teufelskreis: Die Doppelbelastung von Studium und Job verlängert die Zeit bis zum Erreichen des akademischen Titels. Viele brechen wegen des zusätzlichen Drucks ihr Studium ab.

Unis suchen nach autonomen Lösungen
Der Vizerektor der Uni Linz, Andreas Janko, könnte sich durchaus vorstellen, dass man erwerbstätige Studenten vom Beitrag befreit, wenn sie gewisse Voraussetzungen aufweisen. Die ÖH sowie der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, wünschen sich jedoch eine österreichweite Lösung.

Kathi Pirker, Kronen Zeitung

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