Grippe-Serum unwirksam

Zehntausende Impfungen nutzlos: Warnung blieb aus!

Wissenschaft
12.01.2018 14:11

Eine Grippeimpfung verspricht Sicherheit, doch heuer sollte man sich nicht allzu sehr auf diese Vorsorge verlassen: Wie der "Krone" nun bestätigt wurde, ist der aktuell in Österreich verabreichte Impfstoff wirkungslos gegen die zirkulierenden Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie.

Bis zu 100.000 Wiener lassen sich laut ÖVIH (Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller) pro Jahr gegen die Grippe impfen. Österreichweit ist diese sinnvolle Vorsorge bereits für 450.000 Menschen in jedem Winter selbstverständlich.

Seit dem Ausbruch der diesjährigen Grippewelle am 9. Jänner wissen aber Mediziner: Gegen die nun akut in Österreich grassierenden Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie ist der bestellte trivalente Wirkstoff (Dreifach-Wirkstoff) absolut nutzlos. Aktuell sind 60 Prozent der in Europa nachgewiesenen Viren von dieser Art.

WHO irrte sich mit Prognose
Dr. Ursula Karnthaler, Expertin der Wiener Landessanitätsdirektion: "Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, hat sich in ihrer Prognose geirrt. Das war so nicht vorhersehbar." Die Spezialistin für Infektionsvorsorge warnt vor einer Dramatisierung: "Eine Ansteckung mit Influenza- B-Viren betrifft vor allem junge Menschen. Da ist die Gefahr nicht so groß."

Warnung von offizieller Seite blieb aus
Dass Wiens Gesundheitsstadträtin bisher auf jede wahrnehmbare Information über die teilweise Wirkungslosigkeit des verabreichten Impfstoffs verzichtete, verwundert auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: "Die Impfung ist sinnvoll, aber auch ich würde mich nicht gern mit einem wirkungslosen Mittel impfen lassen."

Übrigens: Der tetravalente Impfstoff (Vierfach-Impfstoff), der gegen die Viren der Yamagata-Linie helfen würde, ist – wie krone.at bereits berichtete – nicht mehr lieferbar.

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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