Wissenschaftsministerin Holzleitner will mehr Solidarität von Absolventen eines Medizinstudiums in Österreich einfordern und denkt medial über Abgaben oder die Verpflichtung von Absolventen nach, um Ärzte ins Land zu bringen. Ein Beispiel zielloser, kurzfristig gedachter Showpolitik und rechtlich niemals durchsetzbar. Oder sollen auch Absolventen von Kunstgeschichte, Jus oder BWL für den öffentlichen Dienst verpflichtet werden? Jahr für Jahr wird zudem über die Anzahl der Studienplätze und neue Fakultäten (Burgenland) diskutiert, während viele der fertig ausgebildeten Mediziner schon jetzt nie im österreichischen Gesundheitswesen als Ärzte tätig werden. Seit Jahren wissen Insider, warum: Einerseits wurden bei den Arbeitsbedingungen nie moderne Standards eingeführt. 25-Stunden-Dienste, unplanbare Wochenenden, 70-Stunden-Wochen und zu wenig Zeit für die Familie sind aus der Zeit gefallen, für (junge) Ärzte aber heute immer noch Standard, während in anderen Branchen Homeoffice und weniger Stunden pro Woche längst Normalität sind. Andererseits gibt es keinerlei Qualitätsstandards in der Ausbildung. Turnusärzte verrichten ohne Lobby in den Kliniken niedere Dienste und werden ausgebeutet – sollten aber den Hausärztemangel bereinigen. Zudem gibt es etwa in Wien und NÖ aktuell lange Wartezeiten, um ins Basisjahr zu starten. Es fehlt also keinesfalls an Studienplätzen, sondern an einer Reform der weiterführenden Ausbildung und der Rahmenbedingungen in den Kliniken. Ärztekammer und Politik müssen endlich handeln und das Problem an der Wurzel packen, anstatt populistische Symbolpolitik zu betreiben.
Dr. med. Martin Angerer BA, per E-Mail
Erschienen am Do, 16.10.2025
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Johannes Kopf, der Chef des Arbeitsmarktservice, schlug wegen des Rückganges der autochthonen Bevölkerung vor, dass unbegleitete Jugendliche und jene ...
Geht es nach den Vorstellungen diverser SPÖ-Politiker, sollen Jungärzte zukünftig eine Zeit lang im öffentlichen System arbeiten. Aber Achtung! Schon ...
Alle Bundesländer liefern „Sparbudgets“ ab. Was mir da fehlt, ist wirkliches Sparen. Denn wenn da wieder ein Minus vorne steht, wird nicht gespart. ...
Jugendkriminalität sorgt in Österreich immer wieder für Diskussionen – besonders, wenn es sich um junge Täter mit Migrationshintergrund aus Syrien, ...
Nach dem 10:0-Sieg gegen den Fußballzwerg San Marino, dem Letzten der Weltrangliste, wurden die ÖFB-Stars samt Trainer Rangnick wie Helden gefeiert. ...
Die EU ist mal wieder darauf aus, die Welt zu ruinieren. Sie will eine „rauchfreie Generation“. Die denkfreie haben wir ja schon. Vielleicht wäre es ...
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.