Das freie Wort

Wirtschaft in der Flaute

Wie man fast täglich vernehmen kann, ist es mit unserer Wirtschaft derzeit nicht zum Besten bestellt. Da fragt sich so mancher, woran es wohl liegen mag, dass die Industrie schwächelt. Nun, meiner Meinung nach hat das mehrere Gründe: einerseits sind es finanzielle, weil der private Hausbau bzw. auch öffentliche Investitionen ins Stocken gekommen sind. Der nächste Grund, um das Beispiel der Autoindustrie herzunehmen, liegt darin, dass Konsumenten zu wenig überlegen, dass wir in Europa (nicht nur) hervorragende Autos bauen, die auch langlebig und nachhaltig sind und letztlich unseren sozialen Standard garantieren, denn wenn vermehrt Waren aus China gekauft werden – und da sind wir bei einem weiteren Grund für die Flaute –, weil vieles an Produktion von der Industrie bloß aus Preisgründen nach China verlegt wird, dann fehlt es bei uns an Wertschöpfung – und die Chinesen reiben sich die Hände, ohne dass sie nur einen Cent in unser Sozialsystem einzahlen; nicht zuletzt, weil das wirtschaftliche System dort ein völlig anderes ist als hierzulande, da ja nachweislich der Staat China ordentlich sponsert und so die Preise kräftig verzerrt. Damit möglichst viel von all dem Zeug nach Europa geht, wo man sich letztlich mit dem Umstand herumschlagen kann, dass diese Unmengen an Produkten kein sehr langes Leben haben. Und man wird sehen, wie sich das dann mit den China-Autos entwickelt, die ja schon vermehrt auf unseren Straßen herumkurven. Und unsere Industrie wird leider nicht müde, immer mehr Produktion dorthin zu verlagern, weil es halt viel günstiger ist, sich nicht um Umweltschutz oder Sozialkosten kümmern zu müssen. Darauf sollten – nein, müssen wir Konsumenten vermehrt achten, sollen wir nicht noch mehr von Fernost-Ramsch überrollt werden. Parallel dazu wäre die Industrie gut beraten, so manche Produkte wieder vermehrt hier in Europa zu produzieren, denn jeder hat es in den letzten 20, 30 Jahren gemerkt, dass diese Produktflut aus China mit Nachhaltigkeit absolut nichts mehr zu tun hat, weil das meiste letztlich recht schnell wieder auf dem Müll landet. Ist das der Sinn, möglichst viel Mist zu produzieren? Was in diesem Ausmaß von europäischen Produkten wohl nicht behauptet werden kann. Also: Wenn möglich, immer vorher schauen, wo’s herkommt, auch wenn’s etwas teurer scheint.

Hermann Edelhauser, Niedersulz

Erschienen am Sa, 14.9.2024

Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
Voriger Tag

So., 6. Okt. 2024

Datum auswählen
Nächster Tag
  • Prof. Max Taucher

    Regierung abgewählt

    Dieses Wahlergebnis zeigt klar, dass die türkis-grüne Regierung mit rund 17% Stimmenverlust abgewählt wurde. Es ist aber weder bei der ÖVP noch bei ...
  • Konrad Mayr

    Gagenkönigin Ederer

    Nun ist Brigitte Ederer wieder an die Spitze des ÖBB-Aufsichtsrats zurückgekehrt. Sechs Aufsichtsräte, eine Pension als Politikerin, eine Pension als ...
  • Josef Höller

    Der „Ederer-Tausender“

    Die ehemalige SPÖ-Staatssekretärin und spätere Industriemanagerin Brigitte Ederer hat wieder einen Spitzenjob ergattert. Die 68-Jährige wird, wie zu ...
  • Robert Kindl

    Norbert Hofer

    Der sympathische Politiker wird 2025 im Burgenland als Spitzenkandidat für die FPÖ ins Rennen gehen! Ein genialer Schachzug von Parteichef Kickl, ...
  • Heinz Vielgrader

    Hofer verlässt das Parlament

    Norbert Hofer, der Mann, mit dem alle können. Der Dritte Nationalratspräsident, der für die FPÖ bei der Bundespräsidentenwahl gegen Van der Bellen ...
  • Johann Messeritsch

    Was soll das?

    In Wien gab es wieder eine Demo gegen eine Beteiligung der FPÖ in der neuen Regierung. Wieso eigentlich? Es ist eine parlamentarisch legitimierte ...
  • Günther Steinbrugger

    Kickl regieren lassen?

    Es ist schon ein bisschen naiv, zu glauben, Kickl sollte fünf Jahre regieren, um zu zeigen, was er kann. Er hat ja seine Probezeit schon gehabt und ...
  • Josef Blank

    „Alles sehr kompliziert!“

    So wie es jetzt aussieht, kommt die Koalition der Verlierer, vielleicht aufgepeppt durch die Neos, die ja unbedingt auch einmal regieren möchten. ...
  • Ulrike Eckhardt

    Geänderte Statuten der SPÖ

    Na, das war sicher eine tolle Idee. Jetzt bringt die SPÖ ihren Parteivorsitzenden trotz des Wahlstillstandes nicht so leicht weg. Andreas Babler hält ...
  • Leopold Rapp

    Zum Schämen

    Dass es Simone, die Ehefrau vom verstorbenen Herrn Lugner, nicht leicht haben wird, war von Anfang an klar. Aber dass es so schnell geht, ist schon ...
  • Name und Anschrift der Redaktion bekannt

    Kündigung

    Ich verstehe ja, dass Simone Lugner verletzt ist, dass man sie gekündigt hat. Aber dass sie jetzt gegen den Lugner-Clan schießt, finde ich nicht gut, ...
  • Paul Glattauer

    Lugner wirft Lugner raus

    Diese Entscheidung des Lugner-Clans war zu erwarten. Man wollte diese Ehe, die Richard Lugner eingegangen ist, absolut nicht. Leider ist Richard ...
  • Franz Umgeher

    Bombendrohungen

    Einen Jux wolln sie sich machen. Was wird passieren, sollte man den- oder diejenig Verantwortlichen erwischen? „Nix“! Es werden Promianwälte in ...
  • Dr. Wolfgang Geppert

    Aus „Zuckerl“ wird bittere Pille

    Vor der NR-Wahl war weder Österreichs Defizit noch ein drohendes Sparpaket Thema. Nun gelangen die entgleisten Staatsfinanzen durch die Hintertür in ...
  • Christian Mitter

    Politischer Kindergarten

    Das Wahlgesetz sollte in Zukunft dahingehend geändert werden, dass die stimmenstärkste Partei automatisch den Kanzler stellt und die zweitstärkste ...
  • Simon Reiter

    Wie, Demokratie?

    Damit auch jene, welche anscheinend keine Ahnung von Demokratie haben, es verstehen: Herbert Kickl wurde von rund 29 Prozent der ÖsterreicherInnen ...
  • Friedrich Travnicek

    Dem ÖFB ist auch nicht zu helfen

    Den Idioten wird nicht an die Wäsche gegangen, denn sie können weitermachen wie bisher und die anständigen Matchbesucher weiterhin terrorisieren. ...
Voriger Tag

So., 6. Okt. 2024

Datum auswählen
Nächster Tag



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt