Wiedereingliederung:

So holt Österreich Kranke zurück ins Arbeitsleben

Es ist ein starkes Signal für alle, die nach langer Krankheit den Wiedereinstieg wagen: 87 Prozent der Betroffenen schaffen es, dank Wiedereingliederungsteilzeit dauerhaft im Job zu bleiben! Die Zahlen der Statistik Austria, im Auftrag des Sozialministeriums erhoben, sprechen eine klare Sprache: Wer nach einer schweren Erkrankung schrittweise zurückkehrt, bleibt meist auch langfristig erwerbstätig. 

Über 28.000 Menschen nutzten zwischen 2017 und 2023 die Chance, nach mindestens sechs Wochen Krankenstand langsam ins Berufsleben zurückzukehren. Die meisten von ihnen (55 Prozent Frauen) waren zwischen 45 und 54 Jahre alt – und bereits seit durchschnittlich zehn Jahren im gleichen Betrieb. Üblicherweise brauchten sie vier bis sechs Monate, um nach ihrer Wiedereingliederungsteilzeit wieder richtig durchzustarten. Das Modell gibt es weiterhin und die Regierung will es wegen des Erfolgs stärker bewerben.

Hohe Erfolgsquote
Von 24.000 nachverfolgten Fällen arbeiteten ein Jahr später noch 87 Prozent, nach fünf Jahren immerhin noch 75 Prozent! „Der Rückgang liegt vor allem an Pensionierungen“, erklärt die Statistik Austria. Arbeitslos? Kaum ein Thema: Nur 3,3 Prozent waren ein Jahr nach der Wiedereingliederung ohne Job.

Vielen gelingt nach Krankheiten oder Verletzungen die Rückkehr in den Job.
Vielen gelingt nach Krankheiten oder Verletzungen die Rückkehr in den Job.(Bild: Robert Kneschke – stock.adobe..com)

Psychische Erkrankungen häufigster Grund – aber kein Hindernis
Am häufigsten ging der Wiedereingliederungsteilzeit eine psychische Erkrankung voraus – doppelt so oft wie Muskel-Skelett-Probleme, die auf Platz zwei folgten. Doch egal, ob Depression, Krebs oder Bandscheibenvorfall: Die Erfolgsquote bleibt hoch! Selbst nach psychischen Erkrankungen waren noch 85 Prozent ein Jahr später im Job. Die beste Quote (90 Prozent) gab es nach Unfällen oder Vergiftungen.

Vollzeit zurück? Kein Problem!
Die meisten reduzierten ihre Stunden nur vorübergehend. Mehr noch: Ein Viertel der ehemaligen Teilzeitkräfte stieg sogar auf Vollzeit um! „Das zeigt, wie gut die schrittweise Rückkehr funktioniert“, so die Experten.

Sozialministerin Korinna Schumann will das Modell der Altersteilzeit nun auch bei Klein- und Mittelbetrieben bekannter machen: „Seit 2017 haben mehr als 28.000 Menschen die Möglichkeit zur Wiedereingliederungsteilzeit genutzt. Die Zahl der Anträge steigt kontinuierlich, das ist ein deutliches Zeichen für einen steigenden Bedarf.“

Schumann dankt auch „den Unternehmen, die bereit sind, ihre Fachkräfte zu halten und auch mitzuwirken, um im Berufsalltag einen neuen Job zu finden für jene, die nach einer Krankheit zurückkehren.“ Die Betriebe erhalten dabei auch eine staatliche Unterstützung. Schumann: „Denn die Wiedereingliederungsteilzeit erhält die Arbeitsfähigkeit, sichert das Einkommen und schützt die persönliche Würde der Betroffenen.“

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