Prozess in Eisenstadt: Ein Wiener (57) betrieb im Mittelburgenland eine Plantage und deckte die laufenden Kosten durch die Weitergabe eines Teils der Ernte ab. Was er nicht selbst rauchte, wurde angeblich verschenkt.
Schon als Jugendlicher konsumierte der 57-Jährige regelmäßig Cannabis. Weil man es beim Erwerb in den dunklen Gassen der Bundeshauptstadt „oft mit dubiosen Leuten“ zu tun habe und „keiner weiß, was man kriegt“, funktionierte der Wiener 2021 ein Zimmer seines Wochenendhauses im Mittelburgenland zu einer Plantage um. Weil das „einen Haufen Geld“ gekostet habe – Erwerb der Pflanzen, Equipment, Strom – entwickelte der Mann ein Geschäftsmodell:
Er verkaufte rund ein Viertel der insgesamt 5,5 Kilo um 7 Euro pro Gramm an drei seiner besten Freunde, bis die laufenden Kosten gedeckt waren. „Den Rest habe ich selbst geraucht. Und ihnen geschenkt.“ Etwa beim Grillen am Fischteich. „Da stand ein Schüsserl mit 20 Deka am Tisch und jeder konnte sich bedienen. Wichtig ist mir: Ich wollte nie einen Gewinn erzielen.“
Die Therapie greift
Seit der eineinhalb-monatigen U-Haft vor gut einem Jahr hat der Wiener das Gras in Kraut gelassen. Er durchläuft eine Therapie, liefert regelmäßig Harntests ab. „Mein Leben ist jetzt angenehm, außer, dass ich mich heute hier vor Gericht verantworten muss.“
Vier Monate unbedingt
Weil es sich in Summe um zwei Verbrechen und ein Vergehen über einen längeren Zeitraum handelt, fällt der Spruch des Schöffensenats strenger aus: 20 Monate Freiheitsstrafe, davon 4 unbedingt, die U-Haft wird abgezogen. Die kassierten 7350 Euro an „Investitionskosten“ muss er abliefern. Nicht rechtskräftig.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.