Bahn-Tarifkonflikt
Deutsche Lokführer wollen am Freitag streiken
Wann und wie lange es zu Zugausfällen und Verspätungen kommen wird, will sie am Donnerstag bekannt geben. Reisende und Firmen können sich nun aber schon im Voraus nach Alternativen umsehen und ihre Pläne ändern.
Die Bahn ist jedenfalls besser vorbereitet als Anfang Juli bei einem ersten Nadelstich der GDL, als ein Warnstreik einen ganzen Tag Durcheinander anrichtete. "Die Eisenbahn wird nicht stehen bleiben", versicherte Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch am Montag in Berlin, noch bevor die GDL das Streikdatum genannt hatte. Im Regionalverkehr sollen selbst bei einem längeren Ausstand mindestens die Hälfte der Züge rollen, im Fernverkehr zudem möglichst viele ICE. Um einen eingeschränkten Betrieb zu sichern, sollen streikwillige Lokführer im Dienstplan frei bekommen, einsetzbar sind auch Beamte. Verspätungen dürften sich aber nicht vermeiden lassen, erwarten auch die Planer der Bahn - freitags fahren immer viele Wochenendpendler, dazu kommt der Beginn der Herbstferien in vier Bundesländern.
Sollte der Ausstand am Freitag die Bahn nicht zu einem Einlenken bewegen, schließt die GDL weitere Streiks nicht aus. Allerdings geht Schell nach eigenen Worten davon aus, dass ein Tag mit Chaos reichen dürfte, damit Bahnchef Hartmut Mehdorn ein besseres Angebot macht. Die Hürde für eine Einigung setzte der Gewerkschafter aber gleich noch ein Stück höher: Ausdrücklich kehrt die GDL nun wieder zu ihrer Ursprungsforderung zurück und verlangt nicht nur einen Tarifvertrag für Lokführer, sondern das gesamte Fahrpersonal samt Zugbegleiter.
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