Bombenexplosion
Zehn Tote bei Mordanschlag in Beirut
Eido war ein enger Vertrauter von Saad Hariri, dem Vorsitzenden der anti-syrischen Zukunftsbewegung im Parlament. Saad Hariris Vater, Rafik Hariri, war im Februar 2005 bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Der Hariri-Mord hatte eine Protestwelle im Libanon ausgelöst und zum Rückzug der Syrer aus dem Nachbarland ausgelöst. Ein anvisiertes UN-Tribunal soll jetzt unter anderem klären, ob die syrische Führung in die Bluttat, der 22 weitere Menschen zum Opfer fielen, verstrickt war. Dies alles hat zu einer schweren politischen Krise im Libanon geführt und Ängste vor einem Bürgerkrieg geschürt.
Der Anschlag vom Mittwoch war das erste Attentat auf einen prominenten Politiker seit der Ermordung von Pierre Gemayel im vergangenen November. Der am Mittwoch ermordete Abgeordnete Eido, ein ehemaliger Richter, war für seine Kritik an Syrien bekannt. Unter den Toten waren auch sein Sohn sowie zwei seiner Leibwächter. Der Fernsehsender LBC erklärte, die Explosion sei durch ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug ausgelöst worden.
Am Abend versammelten sich Eidos Anhänger vor seinem Haus in einem Stadtteil im Westen Beiruts und skandierten anti-syrische Parolen. Der Drusenführer Walid Dschumblatt warf der syrischen Regierung in Damaskus vor, in den Anschlag verstrickt zu sein. Die USA verurteilten den Anschlag und stellten sich hinter Ministerpräsident Fuad Siniora.
Es war die sechste Bombenexplosion in der libanesischen Hauptstadt seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen der Armee und der Extremistengruppe Fatah al-Islam im Palästinenserlager Nahr al-Bared im Norden des Landes am 20. Mai.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.