Die drei Mitarbeiter sollen "im bewussten und gewollten Zusammenwirken verdorbene Lebensmittel vorsätzlich in den Verkehr gebracht" haben, hieß es im Strafantrag. "Alle drei haben sich voll inhaltlich schuldig bekannt und das Urteil auch angenommen", erläuterte der Bezirksgerichtsvorsteher.
Nach einer anonymen Anzeige hatten Lebensmittelpolizisten und Kriminalbeamte das Unternehmen am 15. Dezember 2005 in aller Früh unter die Lupe genommen. Die Beamten entdeckten laut der Leiterin der Lebensmittelpolizei 4.000 Kilogramm abgelaufene "Entsorgungsware".
Sieben von 17 stichprobenartig gezogenen Produkten waren verdorben, sechs Proben verstießen gegen die Lebensmittelhygieneverordnung. Zum Erstaunen der Ermittler ließ man Lebensmittel sogar mit Hilfe eines Heizstrahlers vermutlich zur Umetikettierung auftauen. Fischwaren lagen angeblich in der Gemeinschaftsdusche herum. Die Kontrolleure stellten zahlreiche Hygienemängel fest, eine Gesundheitsgefährdung wurde nicht festgestellt.
Verantwortlich gemacht wurden dafür ein mittlerweile entlassener leitender Angestellter sowie zwei damalige Mitarbeiter des Unternehmens. Falls sie die Schuld nicht begleichen, blüht ihnen eine Ersatzfreiheitsstrafe von 45 bzw. 35 und 25 Tagen.
Nicht nur gegen die ehemaligen Nordsee-Mitarbeiter, sondern auch gegen einen Lebensmittelkontrolleur läuft wegen Verdacht des Amtsmissbrauchs ein Strafverfahren.
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