Gluthölle im Auto

Hund verendet in 54 Grad heißem Pkw

Österreich
22.05.2007 14:14
Selbstvorwürfe helfen da auch nichts mehr - und machen einen Berner Sennenhund nicht wieder lebendig. Knapp zwei Stunden lang anstatt geplanter zehn Minuten hatte sich eine 36-Jährige in Feldbach (Steiermark) "mit einer Freundin vertratscht", während ihr Vierbeiner im Auto bei 54 Grad schmorte - und qualvoll starb.

Gegen 12.30 Uhr wurden im oststeirischen Feldbach Passanten vor der Stadtapotheke auf einen Opel Corsa aufmerksam. Hinter den geschlossenen Scheiben wimmerte im Fond ein Hund, der in der Hitze (das Innenthermometer zeigte 54 Grad) unerträgliche Qualen litt. Die Polizei war rasch zur Stelle, konnte aber nicht helfen, weil sie sich streng ans Gesetz halten muss. Denn laut Gesetz ist - unfassbar - ein Hund nur eine Sache, und eben diese Sache gibt einem Uniformierten nicht das Recht, eine Scheibe einzuschlagen. Anhand des Kennzeichens war der Name der Autobesitzerin, einer Grazer Lehrerin, zwar rasch bekannt, aber sie steht nicht im Telefonbuch...

Pannenfahrer öffnete Auto
Hilfe kam wenige Minuten später durch einen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er öffnete den Wagen, dann zogen er und die Passanten den etwa 35 Kilo schweren Berner Sennenhund ins Freie. Ein Steirer, der sich bei Tieren gut auskennt, versuchte, den Kreislauf des Hundes zu aktivieren, aber er hatte keine Chance. Der Rüde verendete. In diesem Augenblick, gegen 13 Uhr, kam das "Frauerl" zum Auto. Laut Angaben der Grazerin hatte sie sich um elf Uhr etwa 100 Meter vom Parkplatz entfernt in einem Café mit ihrer Freundin getroffen, sich mit ihr vertratscht und die Zeit übersehen. Sie wurde wegen Tierquälerei angezeigt.

Von Manfred Niederl (Symbolbild)

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