Die drei besten deutschen Tennisspieler Alexander und Michael Zverev sowie Philipp Kohlschreiber haben durch ihre Absage der Relegationspartie in Portugal ein regelrechtes "Davis-Cup-Gate" losgetreten. In ihrer Heimat wird das Trio seit Tagen als Verräter beschimpft.
In einer Woche geht es für das deutsche Tennisteam beim Auswärtsspiel in Lissabon um den Verbleib in der Weltgruppe, der Abstieg droht. Die Zverev-Brüder und Kohlschreiber verzichten auf eine Teilnahme, weil sie sich lieber auf die kommenden Turniere auf der ATP-Tour vorbereiten wollen. Außerdem wird das Davis-Cup-Match auf Sand ausgetragen, für die Spieler ist dies eine große Umstellung, nachdem zuletzt bei der US-Tour und bei den anstehenden Turnieren in Asien auf Hartplatz gespielt wurde bzw. wird.
"Spiel, Satz, Egoismus", schreibt unter anderem die "Bild"-Zeitung über die "Davis-Cup-Verräter". Boris Becker, seit kurzem Chef der deutschen Tennisherren, schiebt Alexander Zverevs Manager die Schuld zu. "Alex wollte spielen, er hat uns das auch noch mal glasklar versichert, aber sein Management hat ihm davon abgeraten", wird Becker von der "Bild" zitiert.
Offenbar geht es bei der Absage von Topstar Alexander Zverev (derzeit in der Weltrangliste auf Platz sechs) auch um die Frage des Preisgelds. Im Vorjahr soll der Manager der 20-Jährigen eine sechsstellige Antrittsprämie gefordert haben, die der deutsche Tennisverband aber nicht bezahlen wollte. Also pfiff Zverev da schon auf den Davis-Cup.
Die Deutschen treten in Portugal nun mit dem Quartett Jan-Lennard Struff (Weltranglistenplatz 49), Cedrik-Marcel Stebe (107), Yannick Hanfmann (Weltranglistenplatz 134) und Tim Pütz (464) an.
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