Insolvenzen

Pleitegeier fliegt auf Einzelkämpfer

Kärnten
13.07.2017 17:06

Der Moosburger Bäckerbetrieb Marinitsch heimst für seine Top-Produkte ständig Medaillen ein - wirtschaftlich reicht dieser Erfolg derzeit aber nicht. Das Unternehmen ist im Konkurs, muss saniert werden. Und Marinitsch ist heuer bisher nicht die einzige böse Überraschung, wie die Insolvenzbilanz zeigt.

Der Chef des Kärntner Alpenländischen Kreditorenverbandes , Arno Ruckhofer, hat zunächst gute Nachrichten für die Kärntner Wirtschaft: "Auch wenn die Zahl der Konkurse im ersten Halbjahr von 179 auf 189 leicht gestiegen ist, so schaut es unserer Einschätzung nach trotzdem besser aus als im Vorjahr. Insolvenzen sind oft nur Momentaufnahmen." Wie etwa beim Bäcker Marinitsch, der laut AKV rund eine Million Euro Verbindlichkeiten, aber dennoch eine Zukunft hat. Mit Hilfe einer Sanierung soll der alteingesessene Betrieb neu durchstarten.

Insgesamt betragen die Verbindlichkeiten der Kärntner Pleitebetriebe - unter ihnen etwa die Luxusboutique Rikki Reiner, die Hauskrankenhilfe Spittal, die Baufirma Breitenhuber und RH Gebäudetechnik in Poggersdorf - 65 Millionen Euro. 242 Dienstnehmer sind betroffen; im Vorjahr waren es noch 450. Ruckhofer: "Uns fiel auch auf, dass viele Kleinstbetriebe - meist Einzelkämpfer - betroffen sind. Finanz und Krankenkasse stellen schneller als früher Konkursanträge."

Bei den Privatinsolvenzen herrscht derzeit aufgrund einer angekündigten, aber wieder verworfenen Gesetzesänderung Ruhe vor dem Sturm: minus 29 Prozent, 217 Betroffene mit einer Durchschnittsverschuldung von 131.000 Euro. Einzig der Lavanttaler Bürgermeister Karl Markut fällt mit über einer Million Euro Passiva aus dem Rahmen.

Kerstin Wassermann, Kärntner Krone

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