Behörden überlastet

Nach Attacken: G20-Chaoten wieder auf freiem Fuß

Ausland
12.07.2017 12:42

Während der Krawalle rund um den G20-Gipfel in Hamburg ist für die Polizei nicht nur von Randalierern am Boden Gefahr ausgegangen. Manche versammelten sich auch auf Hausdächern, um mit Steinen und Molotowcocktails auf die Beamten zu werfen. 13 Verdächtige wurden festgenommen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, mussten bis Montag jedoch alle wieder freigelassen werden. Unterdessen brannten in der Nacht auf Mittwoch erneut Autos.

In der Nacht auf den zweiten Tag des G20-Gipfels in Hamburg eskalierte die Gewalt im Schanzenviertel. Autos wurden in Brand gesetzt, Schaufenster eingeschlagen und die Polizei attackiert. Mehrere Aktivisten warfen von Hausdächern mit Steinen, Gehwegplatten und Molotowcocktails auf die Beamten. Auch österreichische Polizisten waren dabei im Einsatz. Ein Sondereinsatzkommando musste anrücken und nahm 13 Verdächtige fest.

Behörden zwischenzeitlich überlastet
Die Behörden wurden durch diese 13 Verfahren zwischenzeitlich an ihre Grenzen gebracht. Um einen Haftbefehl zu erwirken, müssen Verdächtige vor Ablauf des nächsten Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Laut einem Hamburger Gerichtssprecher wurden die Anträge von der Polizei erst zweieinhalb Stunden vor Ablauf der Frist eingebracht, was die Sache für die Behörden zu "einer praktisch nicht mehr zu lösenden Situation" machte. Da unter den Verdächtigen auch vier Russen waren, hätte es für einen Teil der Anhörungen einen Dolmetscher gebraucht.

Seit Montag wieder auf freiem Fuß
Um zumindest bei einem Teil der Verdächtigen noch Entscheidungen treffen zu können, bevor man sie ohnehin freilassen musste, legten die Behörden eine Nachtschicht ein. Für vier vermeintliche Randalierer wurde die Ingewahrsamnahme bis Sonntag beziehungsweise Montag verlängert, danach wurden sie freigelassen. Bei vier weiteren sah man keinen Grund für einen Haftbefehl. Für die fünf übrigen Verfahren reichte die Zeit nicht aus, weshalb auch diese freigelassen werden mussten.

Wieder Autos ausgebrannt
Unterdessen brannten in der Nacht auf Mittwoch in Hamburg abermals Autos. Im Stadtteil Uhlenhorst brannten laut Angaben der Polizei fünf Fahrzeuge aus, vier weitere wurden durch die Hitze beschädigt.

Ein Feuerwehrsprecher gab bekannt, dass es sich vermutlich um Brandstiftung handle. Hinweise auf einen politischen Hintergrund oder einen Tatverdächtigen konnte die Polizei bisher nicht finden.

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