Obama unter Beschuss

400.000 Dollar für Vortrag vor Wall-Street-Bankern

Ausland
26.04.2017 14:40

Nach ausgedehnten Urlaubstrips sucht Ex-US-Präsident Barack Obama derzeit wieder das Licht der Öffentlichkeit. Am Montag stellte er sich das erste Mal nach der Amtsübergabe an Donald Trump vor rund 100 Tagen einer öffentlichen Diskussion. Während dieser Auftritt wenig Kritik in den Medien nach sich gezogen hat, herrscht sehr wohl Wirbel über einen im Herbst geplanten und üppig bezahlten Vortrag Obamas vor Wall-Street-Bankern.

Nicht weniger als 400.000 Dollar (365.000 Euro) wird er bei einer Konferenz, die von der Investmentbank Cantor Fitzgerald veranstaltet wird, für eine einzige Rede kassieren - mehr als er als Präsident der Vereinigten Staaten in einem ganzen Jahr verdient hat. Mit der Gage lässt Obama selbst Hillary und Bill Clinton alt aussehen, die für ähnliche Auftritte im Schnitt rund 200.000 Dollar (rund 184.000 Euro) erhalten.

Dass sich Obama ausgerechnet für eine Rede vor Wall-Street-Bankern, die er im Zuge der Finanzkrise wegen ihrer exorbitanten Gehälter und Boni dereinst als "fat cats" (fette Katzen) kritisiert hatte, derart fürstlich honorieren lässt, sorgt für Kritik. "Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Obama sein Geld jetzt bei Leuten verdient, die er einst für ihre hohen Einkommen angegriffen hat", wird etwa der Politikberater Hank Steinkopf in der "New York Post" zitiert.

Millionenschwerer Memoiren-Vertrag
Erst Anfang März war bekannt geworden, dass der in New York beheimatete Verlag Penguin Random House für eine Rekordsumme die weltweiten Rechte für gemeinsame Memoiren von Obama und dessen Ehefrau Michelle geboten hat. Einzelheiten zum Deal wurden nicht mitgeteilt, doch laut Angaben der "Financial Times" überstiegen die Gebote für den Memoiren-Doppelpack zuletzt 60 Millionen Dollar (knapp 57 Millionen Euro) - ein Rekord für Präsidenten-Erinnerungen in den USA. Zum Vergleich: Ex-Präsident Bill Clinton hatte für einen ähnlichen Kontrakt vergleichsweise bescheidene 15 Millionen Dollar (13,8 Millionen Euro) kassiert.

Video: Obamas Comeback in der Öffentlichkeit - "War was los?"

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