Kinder Vollwaisen

Messermord an Ehefrau: Täter (39) tot aufgefunden

Österreich
16.12.2016 07:46

Jener 39 Jahre alte Serbe, der Donnerstagfrüh seine 38 Jahre alte Ehefrau nach einem heftigen Streit in der gemeinsamen Wohnung im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus mit einem Messer attackierte - die Frau starb wenig später aufgrund ihrer schweren Verletzungen -, ist tot. Der mutmaßliche Täter hatte sich selbst das Leben genommen, seine Leiche wurde im Bezirk Floridsdorf im Garten von Verwandten entdeckt. Die beiden Söhne des Paares im Alter von zwölf und 16 Jahren sind damit Vollwaisen.

Wie Polizeisprecher Patrick Maierhofer Freitagfrüh gegenüber krone.at berichtete, machte ein Passant am Abend in der Brünner Straße im 21. Bezirk die grausige Entdeckung und alarmierte die Einsatzkräfte. "Es dürfte sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den geflüchteten 39-Jährigen handeln", so Maierhofer. Eine Obduktion des Leichnams wurde angeordnet.

Der Verdächtige dürfte unmittelbar nach der schrecklichen Bluttat mit dem Wagen vom Tatort geflohen und schließlich zum Haus der Verwandten gefahren sein. Zuvor war es in den Morgenstunden zu schrecklichen Szenen in der gemeinsamen Wohnung des Paares im 15. Bezirk gekommen.

"Ein Stich traf das Herz"
Wie berichtet, war der Verdächtige gegen 7.30 Uhr nach einem heftigen Streit mit einem Messer auf seine ein Jahr jüngere Frau losgegangen und hatte ihr mehrere Stichverletzungen in die Brust zugefügt. "Ein Stich traf dabei auch das Herz", sagte Corina Had von der Wiener Berufsrettung kurz nach der Tat gegenüber krone.at. Die 38-Jährige brach blutüberströmt zusammen.

Der 16 Jahre alte Sohn des Paares befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung, fand seine schwerst verletzte Mutter am Boden vor und alarmierte die Helfer. Doch die konnten für die Serbin nichts mehr tun: "Sie starb noch in der Wohnung", so Had. Das zweite Kind des Paares, ein zwölfjähriger Bub, war bereits in der Schule, als die Tragödie geschah.

Betretungsverbot, Scheidung lief
Der 39-Jährige hätte sich jedoch gar nicht in der gemeinsamen Wohnung befinden dürfen. Gegen ihn hatte seine Ehefrau eine einstweilige Verfügung sowie ein Betretungsverbot erwirkt. Zudem lief seit 6. Dezember die Scheidung. Die Beziehung war zuletzt offenbar immer wieder von Gewalt geprägt. Dem Serben war zwar seitens der Polizei und eines Sozialarbeiters verdeutlicht worden, dass er die Trennung akzeptieren müsse, so die Sprecherin des Jugendamtes Staffa, Herta Staffa, am Freitag, doch das dürfte der Mann nicht verinnerlicht haben.

"Opfer in solchen Fällen besser schützen"
Seitens der Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie zeigte man sich geschockt über den gewaltsamen Tod der 38-Jährigen. "Wir haben die Frau betreut und sind sehr bestürzt, dass das passiert ist, dass der Fall nicht genügend ernst genommen wurde", sagte deren Sprecherin Rosa Logar. Gleichzeitig sprach man dort jedoch auch von "Lücken im System". Opfer müssten in solchen Fällen besser geschützt werden. "In solchen Fällen ist oft einfach eine Haft notwendig", so Logar.

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