Henselkaserne:

Asylcontainer fix – Stadt fühlt sich getäuscht

Kärnten
23.01.2016 20:00

Ein Roter nach dem anderen ist stinksauer auf Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. War es Freitag Landeshauptmann Peter Kaiser, der aus dem Radio vom geplanten "Grenzmanagement" beim Karawankentunnel erfahren musste, ist jetzt seit Samstag Villachs Bürgermeister Günther Albel fuchsteufelswild.

Denn plötzlich, genauer am Freitagnachmittag, fand sich am Zaun der Henselkaserne ein amtlicher Aushang, wonach die Errichtung des umstrittenen Containerdorfes angeordnet wird. Ursprünglich waren Albel und die Bürgerinitiative von einer "Gnadenfrist" bis zum 26. Jänner ausgegangen. Am Dienstag soll es ja letzte Gespräche in Wien mit Mikl-Leitner geben.

Jetzt tobt Albel ab. Im Gespräch mit der "Krone" bezeichnet er das Innenministerium als "Bananenministerium" und die gewählte Vorgangsweise als Versuch, "Villach und mich zu verarschen." Auch der Versuch Albels, via SMS an den im Ministerium zuständigen Kontaktbeamten eine Klärung der Lage zu erreichen, blieb erfolglos. Übrigens auch der Versuch der "Krone", diesen Beamten ans Telefon zu bekommen.

Auch die ÖVP mischt mit. Bürgermeister Albel versuche, die Asylthematik allein zu lösen und scheitere dabei täglich kläglich, so Klubobmann Christian Pober. Der Stadt-Schwarze bringt dazu einen Vorschlag: "Die Stadt verfügt über 600 Liegenschaften. Ich fordere den Bürgermeister auf, diese Immobilien zu nutzen, um die Villacher Quote zu erfüllen! Dann hat sich das Thema Henselkaserne erledigt!"

Sorgen macht das, was der Sprecher der Bürgerinitiative der Oberen Fellach - in diesem Stadtteil liegt die Henselkaserne - im Gespräch mit der "Krone" ankündigt. Hans Liesinger: "Wir sind alle sprachlos, und die Stimmung ist sehr schlecht. Aber es werden uns noch andere Maßnahmen einfallen außer Gespräche." Was genau es sein könnte, will Liesinger noch nicht sagen. Wer aber bei der Demonstration in der Oberen Fellach dabei war, der weiß: Einfach wird es Mikl-Leitner nicht haben.

Bedenklich im Hinblick auf die Anliegen der Bürger ist jedenfalls das vergiftete Gesprächsklima. Trotzdem will Bürgermeister Albel Dienstag nach Wien fahren: "Dann schauen wir weiter. Mikl-Leitner wird die Rechnung präsentiert bekommen."

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