Mega-Betrug

Mit 100 Auto-Crashs abgezockt

Österreich
14.06.2006 14:39
100 inszenierte Unfälle in knapp zehn Jahren, 30 bis 35 Leute sollen mit drinhängen, und mit 600.000 Euro beziffert die Polizei den Gesamtschaden: Ein 30-jähriger Oberösterreicher ist mit einigen verdammt dicken Betrügereien aufgeflogen. Der Autohändler soll mit vorgetäuschten Verkehrsunfällen und mithilfe von etlichen Komplizen Versicherungen ordentlich abgezockt haben. Auch Diebstahl und Verkaufsbetrug wirft ihm die Polizei vor!

Den Ermittlern ging er schon im Jänner ins Netz. Nach etlichen Hausdurchsuchungen konnten auch Mittäter ausgeforscht werden. Aber erst jetzt haben die Beamten den Fall an die Öffentlichkeit weitergegeben. 

Crash-Schwindel in fünf Ländern
Im Detail soll der 30-Jährige über 100 Verkehrsunfälle in Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn und Kroatien inszeniert haben. Die durchwegs fast schrottreifen Autos – zum Teil auch gestohlen – hatte er bei verschiedenen Versicherungsunternehmen und mithilfe von bis zu 35 Komplizen angemeldet. Die Autos hat er dann meist bei fingierten Auffahrunfällen gecrasht.

450.000 Euro abgezockt!
Durch zahlreiche Mittäter – das ist nach jetzigem Stand der Dinge wahrscheinlich – konnte der betrügerische Autohändler zehn Jahre lang abzocken. Laut Landespolizeikommando Oberösterreich hat er damit 450.000 Euro erbeutet. Den Großteil ließ er sich von den Versicherungen ausbezahlen. Aber nicht nur die groß angelegten Unfallbetrügereien waren ein Spezialgebiet des 30-jährigen. Er soll auch schrottreife Autos gekauft bzw. gestohlen haben, um sie nach ein paar kosmetischen Handgriffen als Neuwägen wieder zu verkaufen.

Nach Probefahrt Auto geklaut, Bagger gestohlen...
Für sein privates Fahrvergnügen hat er laut Polizeiaussendung einen 56.000 Euro teuren Geländewagen gefahren. Das Auto soll er nach einer Probefahrt mit einem Bekannten bei einem Autohändler in Wels einfach nicht mehr zurückgegeben haben. Damit noch nicht genug: Auch ein gestohlener Bagger aus Linz soll auf sein Konto gehen. Die dazugehörige Schaufel soll der KFZ-Händler in Leonding gestohlen haben. Vom Bagger, er wurde 2005 geklaut, fehlt jede Spur. Neben diesem ohnehin schon langen Sündenregister werfen die Beamten dem mutmaßlichen Betrüger zahlreiche „kleinere“ Verkaufsbetrügereien in seinem offiziellen Gewerbe, dem Autohandel, vor.

Gesamtschaden: 600.000 Euro
Die Ermittler waren dem 30-Jährigen schon länger auf der Spur. Beim Zugriff im Jänner 2006 führten 50 Beamte insgesamt sieben Hausdurchsuchungen durch und verhafteten vier Personen. Drei davon sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Der hauptverdächtige KFZ-Händler blieb in Untersuchungshaft. Den Gesamtschaden beziffern die Beamten mit stolzen 600.000 Euro!

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