In einer europaweit angelegten Studie wurden 15.000 Patienten zu ihren Erfahrungen während des Krankenhausaufenthalts befragt. Vor allem das Essen schnitt dabei miserabel ab.
Essen so schlecht wie sein Ruf
Michael Hiesmayr, Professor an der Medizinischen Universität Wien, erklärt, dass ein Viertel der Patienten im Krankenhaus aufgrund von ungesunder Kost "massive Probleme" bekommt. Der schlechte Ruf des Krankenhaus-Essens scheint belegt: zu wenig Vitamine, zu viel Salz und nur sehr selten frisches Obst.
Mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen mangelernährt
"Ein Drittel der Patienten zeigte schon bei der Aufnahme im Krankenhaus Zeichen von Mangelernährung", so Studienleiter Hiesmayr. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen war sogar mehr als die Hälfte davon betroffen.
Dies ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer generellen Unterernährung. Häufig sind durch krankheitsbedingte Gewichtsabnahmen oder Unterversorgung die Organfunktionen gestört, womit der Organismus nicht genügend Nährstoffe aufnehmen kann. Bei einem Viertel der Testpersonen nahmen die Probleme während des Spitalsaufenthalts zu.
Erhöhte Sterblichkeit, längere Spitalsaufenthalte
Als Konsequenz der Mangelversorgung liegen solche Patienten rund 50 Prozent länger im Spital als andere. Auch die Sterblichkeitsrate von mangelernährten ist zwei bis drei Mal so hoch wie die von normal ernährten Menschen. Alte Leute und Patienten mit Tumorerkrankungen sind besonders gefährdet.
Wer aufisst, lebt länger
Die Studie belegt auch, dass die Spitalskost selten aufgegessen wird. Nicht einmal 50 Prozent essen alles, was auf das Kranken-Tischchen kommt. Dabei stieg bei denen, die ihr Essen stehen ließen, die Sterblichkeit europaweit bis auf das Dreifache an.
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