20.09.2015 14:04 |

"Wir überprüfen"

Wien inside: Das macht das städtische Marktamt

Die MA 59 ist kaum jemandem ein Begriff, das Marktamt hingegen kennt fast jeder. "Viele können auch mit unserer offiziellen Bezeichnung 'Marktservice und Lebensmittelsicherheit' herzlich wenig anfangen", so Alexander Hengl von der MA 59. Die "Krone" hat nachgefragt, was das Marktamt eigentlich alles macht...
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Am besten bekannt ist es vermutlich für seine Kontrollen in Lebensmittelbetrieben. Immer unangemeldet, versteht sich. "Wir überprüfen aber nicht nur Lokale, sondern auch Würstelstände, Supermärkte oder Marktstände", erklärt Hengl. Kontrollen laufen stets nach einem Vier-Punkte-Checksystem ab (bauliche Voraussetzungen, Warenzustand, Sauberkeit und Eigenkontrolle des Betriebs).

In Tiefkühltruhe Hund eingefroren
Werden bei einer Kontrolle gesundheitsgefährdende Umstände aufgedeckt, so wird der Betrieb umgehend behördlich geschlossen. "Meistens lesen Sie dann von Betriebsurlaub oder Umbau", schmunzelt Hengl. Skurrilitäten gibt es für die Prüfer en masse: "Dass Leute aus dem Fenster springen, wenn sie uns sehen, ist keine Seltenheit."

Richtig gruselig sei es aber geworden, schildert Hengl, "als ich in der Tiefkühltruhe eines dunklen Kellers mit meinen Händen Zähne ertastete. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Hund handelte. Um jenen der Besitzerin, wie man mir sagte. Dieser habe eingefroren werden müssen - zum Ausstopfen." Das Restaurant wurde natürlich umgehend dicht gemacht. Die Leser dürfen aber beruhigt sein: Schließungen aufgrund schwerwiegender Mängel gibt es nur rund fünf- bis sechsmal im Jahr, bei Tausenden Kontrollen.

Zeit nehmen für Einkauf
Nicht nur Lebensmittel fallen in den Zuständigkeitsbereich des Marktamts, auch in Reisebüros oder KFZ-Betrieben werden Gewerbeordnungskontrollen durchgeführt. "Im Prinzip kann man sich unter dem Begriff 'Markt' den gesamten Wirtschaftsmarkt vorstellen", so Hengl.

Tipp vom Marktamt für unsere Leser: Passen Sie auf, was Sie einkaufen, nehmen Sie sich Zeit für den Einkauf! Denn eine hundertprozentige Lebensmittelkontrolle kann es nicht geben.

Das Marktamt in Zahlen

  • 13.500 Kontrollen wurden letztes Jahr durchgeführt.
  • 164 Übertretungen des Öffnungszeiten-Gesetzes stellten die Kontrolleure dabei fest, sowie
  • 273 Übertretungen des Nichtraucherschutzes und insgesamt.
  • 405 Verstöße gegen das Preisauszeichnungs-Gesetz.
  • 9500 Lebensmittelproben werden Jahr für Jahr entnommen und an ein Labor übermittelt.
  • 2000 Wiener haben 2014 die Pilzbeschauung durch Experten der MA 59 genutzt.

Gratis-Services für Wien

  • Bei der Pilzberatung können Schwammerlsucher ihre Funde jeden Montag von 7.30 bis 15.30 Uhr von Experten auf Genießbarkeit überprüfen lassen. Infos: www.wien.gv.at/wirtschaft/marktamt/pilze
  • Was tun bei mangelhaften Waren? Woher kommt mein Obst? Was ist gerade reif? Diese und weitere Fragen werden bei der Lebensmittel-Hotline (+43 1 4000-8090) beantwortet, sieben Tage die Woche.
  • Seit Sommer gibt's die Märkte-App inklusive Lageplan: Welcher Stand führt was? Infos: www.marktapp.wien.at
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