10.08.2015 16:55 |

Aus Angst abgelegt

Baby in Stiegenhaus war Folge eines Seitensprungs

Sonntagfrüh lag in Liezen in der Steiermark ein Neugeborenes vor der Wohnungstür der Kinderpflegerin Renate B. - und vorerst vermutete jeder dahinter die Verzweiflungstat einer Jugendlichen. Tatsächlich hatte jedoch eine 41-Jährige das Mädchen kurz nach der Geburt abgelegt, denn beim Baby handelte es sich um die ungewollte Folge eines Seitensprungs!
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Entdeckt wurde das Neugeborene von der Schülerin Michelle P. (16), die mit ihrem Hund am Morgen gerade spazieren gehen wollte und dabei auf dem Weg vom ersten Stock ins Freie an der Parterrewohnung von Renate B. vorbeikam. Dort lag vor der Tür das in zwei helle Handtücher eingewickelte Neugeborene auf der Sonntagszeitung, die der Zusteller auf der Fußmatte deponiert hatte.

Renate B. alarmierte sofort das Rote Kreuz und die Polizei. Die 60-Jährige - sie kümmert sich schon seit Jahrzehnten hauptberuflich um Kinder aus zerrütteten Familien - stellte bei der Betrachtung des Säuglings fest, "dass es nur einige Stunden vor der Weglegung auf die Welt gekommen sein muss". Dass es vor ihrer Wohnung lag, war laut ersten Angaben der Steirerin "sicher kein Zufall".

Schwanger nach Seitensprung
Die Frau sollte Recht behalten. Die anfängliche Vermutung, dass es sich um den Verzweiflungsakt einer Jugendlichen handelt, bestätigte sich allerdings nicht. Bei den Erhebungen wurden Polizeibeamte mit Gerüchten konfrontiert, dass in der Nachbarschaft eine Frau ihre Schwangerschaft verheimlich habe. So stießen die Beamten auf eine 41-Jährige, die bereits drei Kinder im Alter von fünf, elf und 15 Jahren hat, und in deren Beziehung es schon seit Längerem kriseln soll.

Die Frau wurde rasch ausgeforscht und nach einer entsprechenden ärztlichen Versorgung zu den Vorfällen befragt. Unter Tränen legte sie noch am Sonntag ein volles Geständnis ab.

"Einmaliger Ausrutscher"
Ihren Angaben zufolge wurde sie nach einem Seitensprung ungewollt schwanger, wollte das Kind aber behalten. Allerdings sollte der Lebensgefährte von dem "einmaligen Ausrutscher" nichts erfahren. Sonntagfrüh gebar sie nahe ihrer Wohnung das Mädchen - und geriet danach in Panik. Sie schlich sich mit dem Neugeborenen in jenes Mehrparteienhaus, in dem Renate B. daheim ist - in der Hoffnung, dass ihre Tochter dort bestens aufgehoben sei.

Wie es mit dem kerngesunden kleinen Mädchen nun weitergeht, ist noch offen. Die Mutter muss mit einer Strafe von sechs Monaten bis fünf Jahren rechnen.

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