Teilprivatisierung

Privates Konsortium soll Flughafen retten

Kärnten
30.07.2015 23:40
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Ein Konsortium um den Industriellen Hans Peter Haselsteiner soll und will den maroden Klagenfurter Flughafen retten; und dafür mit bis zu 74 Prozent einsteigen. Land und Stadt würden nur noch 26 Prozent halten. Als erstes muss dann bekanntlich die Landebahn generalsaniert werden…

Der Flughafen ist seit Jahren im Sinkflug: 2005 waren noch 522.000 Passagiere gezählt worden, im Vorjahr weniger als die Hälfte dessen. Zuviel, um zu schließen, zu wenig, um wirtschaftlich zu sein. Und dann ist da noch das Problem mit der Landebahn. Die ist schon derart desolat, dass sie spätestens 2016 um mindestens 15 Millionen Euro saniert werden muss.

Eine Summe, die der Flughafen allein nicht stemmen kann und die von den derzeitigen Eigentümern Land Kärnten (80 Prozent) und Stadt Klagenfurt getragen werden müsste.

Landeshauptmann Peter Kaiser und seine Vize Gaby Schaunig führten deshalb seit Frühjahr im Hintergrund Gespräche über einen Einstieg Privater. In Frage kamen Kärntens Milliardär-Familien sowie eben Hans Peter Haselsteiner, der auf dem Flugplatz den Privatjet-Charterer "Goldeck-Flug" betreibt; mit fünf exklusiven Business-Flugzeugen und einem Hubschrauber.

"Wir sind uns in vielen Dingen einig", sagt Peter Kaiser zu diesem Modell einer "Private Public Partnership", wie diese Art von Privatisierung heißt: "In Bezug auf den Weiterbetrieb, die Entwicklung, Strategien…" Eines der Ziele müssten wieder 500.000 bis 600.000 Passagiere pro Jahr sein.

Das sieht auch Hans Peter Haselsteiner so: "Wir müssen für Airlines und Passagiere attraktiv sein. Mir ist es wichtig, dass es gelingt, den Flughafen kostendeckend zu betreiben

Hinter dem Konsortium stecken derzeit laut Haselsteiner Gaston Glock, Industriellen-Präsident Christoph Kulterer und er selbst. „Es sind aber alle eingeladen, bei dieser Kärntner Lösung mit dabei zu sein. Ab 500.000 Euro geht’s los."

Frachtflüge wären übrigens "natürlich eine Option". Aber zunächst wolle man in Ruhe die Verhandlungen abschließen.

Das Land lässt nun ein sogenanntes "Bewertungsverfahren" durchführen, danach könne man einen Vertragsentwurf aufsetzen.

"Dieses Modell ergibt nur positive Aspekte", betonen Kaiser und Schaunig; auch in Hinblick darauf, dass der Flughafen derzeit zur Landesholding gehört, auf deren Vermögen manche Hypo-Gläubiger schielen.

Die Alternativen wären übrigens, dass die öffentliche Hand selbst weiter Millionen investiert. Oder eine internationale Ausschreibung. Doch eine solche berge das Risiko, zum Spielball von Spekulanten oder Konkurrenten zu werden.

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