Der Flughafen ist seit Jahren im Sinkflug: 2005 waren noch 522.000 Passagiere gezählt worden, im Vorjahr weniger als die Hälfte dessen. Zuviel, um zu schließen, zu wenig, um wirtschaftlich zu sein. Und dann ist da noch das Problem mit der Landebahn. Die ist schon derart desolat, dass sie spätestens 2016 um mindestens 15 Millionen Euro saniert werden muss.
Eine Summe, die der Flughafen allein nicht stemmen kann und die von den derzeitigen Eigentümern Land Kärnten (80 Prozent) und Stadt Klagenfurt getragen werden müsste.
Landeshauptmann Peter Kaiser und seine Vize Gaby Schaunig führten deshalb seit Frühjahr im Hintergrund Gespräche über einen Einstieg Privater. In Frage kamen Kärntens Milliardär-Familien sowie eben Hans Peter Haselsteiner, der auf dem Flugplatz den Privatjet-Charterer "Goldeck-Flug" betreibt; mit fünf exklusiven Business-Flugzeugen und einem Hubschrauber.
"Wir sind uns in vielen Dingen einig", sagt Peter Kaiser zu diesem Modell einer "Private Public Partnership", wie diese Art von Privatisierung heißt: "In Bezug auf den Weiterbetrieb, die Entwicklung, Strategien…" Eines der Ziele müssten wieder 500.000 bis 600.000 Passagiere pro Jahr sein.
Das sieht auch Hans Peter Haselsteiner so: "Wir müssen für Airlines und Passagiere attraktiv sein. Mir ist es wichtig, dass es gelingt, den Flughafen kostendeckend zu betreiben
Hinter dem Konsortium stecken derzeit laut Haselsteiner Gaston Glock, Industriellen-Präsident Christoph Kulterer und er selbst. „Es sind aber alle eingeladen, bei dieser Kärntner Lösung mit dabei zu sein. Ab 500.000 Euro geht’s los."
Frachtflüge wären übrigens "natürlich eine Option". Aber zunächst wolle man in Ruhe die Verhandlungen abschließen.
Das Land lässt nun ein sogenanntes "Bewertungsverfahren" durchführen, danach könne man einen Vertragsentwurf aufsetzen.
"Dieses Modell ergibt nur positive Aspekte", betonen Kaiser und Schaunig; auch in Hinblick darauf, dass der Flughafen derzeit zur Landesholding gehört, auf deren Vermögen manche Hypo-Gläubiger schielen.
Die Alternativen wären übrigens, dass die öffentliche Hand selbst weiter Millionen investiert. Oder eine internationale Ausschreibung. Doch eine solche berge das Risiko, zum Spielball von Spekulanten oder Konkurrenten zu werden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).