Mit Stromschlägen

Studie: Zitteraale können ihre Beute fernsteuern

Wissenschaft
04.12.2014 20:00
Zitteraale können ihre Beute mit elektrischen Signalen regelrecht fernsteuern. Mit bis zu 600 Volt starken Stromschlägen beeinflussen sie die Muskeln ihrer Beutetiere, berichtet der US-Forscher Kenneth Catania in der Fachzeitschrift "Science". Je nach Situation nutzen die Zitteraale demnach verschiedene Stromstöße.

Einige knapp aufeinanderfolgende schwache Stromschläge dienen demnach dazu, versteckte Beute aufzuspüren, schreibt Catania, der an der Vanderbilt Universität in Nashville forscht. Die Signale lösen bei den Beutefischen unwillkürliche Zuckungen aus und verraten so ihr Versteck.

Lösen mit Stromschlägen bei Beute Krämpfe aus
Mit einer Salve starker Stromschläge lege der Zitteraal seine Beute dann lahm. Sie machen sie bewegungsunfähig, indem sie am ganzen Körper Muskelkontraktionen, quasi Krämpfe, auslösen. Eine Flucht sei dadurch unmöglich, so der Forscher.

Der gesamte Angriff dauere nur etwa 200 Millisekunden, fand Catania in einer Reihe von Experimenten heraus. Das zeitliche Muster der ausgesandten Stromstöße ähnle dem Muster der Motorneuronen (Nervenzellen, die die Muskulatur steuern) bei der Muskelanspannung. Der Zitteraal nutze sie wie eine Fernbedienung, um die Muskelaktivität seiner Beutetiere zu steuern.

Tiere werden bis zu zweieinhalb Meter lang
Zitteraale sind keine Aale, wie ihr Name und der lang gestreckte Körper vermuten lassen, sondern gehören zu den Neuwelt-Messerfischen. Sie leben in schlammigen, sauerstoffarmen Süßgewässern im tropischen Südamerika, beispielsweise in Amazonas und Orinoco. Zitteraale werden bis zu zweieinhalb Meter lang und 20 Kilogramm schwer. Fast der ganze Körper ist mit stromerzeugenden Organen besetzt, Elektroplax genannt. Das sind umgebildete Muskeln, die hohe Spannungen freisetzen können. Die Zitteraale nutzen sie auch für Orientierung, Verteidigung und Fortpflanzung.

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