"Freund verloren"

Mehr als 400 Trauergäste bei Begräbnis von Harrer

Österreich
14.01.2006 16:17
Über 400 Menschen haben am Samstag in Hüttenberg Abschied von Heinrich Harrer genommen. Der Alpinist, Forscher und Schriftsteller war vor einer Woche 93-jährig im Krankenhaus Friesach verstorben. Neben den Spitzen der Kärntner Landespolitik, Ehefrau Carina und Verwandten nahmen zahlreiche Ortsbewohner und Freunde an dem Begräbnis teil. Der Dalai Lama hatte einen Gesandten nach Kärnten geschickt.

Den ganzen Vormittag über gingen Menschen in die Kirche, wo Harrer im Sarg aufgebahrt war, um sich ins Kondolenzbuch einzutragen. Nach dem Auferstehungsgottesdienst fanden im Gemeindeamt die Ansprachen statt.

Der Gesandte des Dalai Lamas, Keisang Gyaltsen, unterstrich, dass mit Harrer der "letzte weltbekannte Zeitzeuge eines freien Tibet" gestorben sei. Er verlas eine Botschaft des Oberhauptes der Tibeter. Er habe einen engen persönlichen Freund verloren, so der Dalai Lama, der ihm eine neue Welt eröffnet habe, nämlich jene des Westens.

„Überall in der Welt zu Hause“
Landeshauptmann Haider nahm "Abschied von einem Abenteurer", der überall in der Welt zu Hause gewesen sei. Er würdigte die bergsteigerischen, wissenschaftlichen und literarischen Leistungen des Verstorbenen. Haider: "Harrer ist jetzt auf seiner letzten Expedition unterwegs, aber er lebt weiter in all dem, was er geschaffen hat. Möge ihm die Heimaterde leicht sein."

Harrers langjähriger Bergkamerad und Reisebegleiter, der Journalist und Schriftsteller Axel Thorer, erklärte: "Auf 90 Prozent der Menschheit, mich eingeschlossen, könnte man leicht verzichten, auf Dich, Heini, nur schwer." Der Bürgermeister von Hüttenberg und Freund des Verstorbenen, Rudolf Schratter, meinte, Hüttenberg sei durch das Wirken seines Ehrenbürgers offener und weltläufiger geworden.

Nach den Ansprachen fand am Friedhof die Einsegnung statt. Auf das Grab wurde ein Steinbrocken aus der Eiger-Nordwand gelegt, die er am 24. Juli 1938 gemeinsam mit drei Bergkameraden als erster Mensch bezwungen hatte.

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